Das Projekt RessKoRo
Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ist mit einem enormen Verbrauch an natürlichen Rohstoffen und Energie verbunden. Damit gehen negative Umweltwirkungen einher, wie beispielsweise schädliche Emissionen, die Klimaveränderungen verursachen, oder andere Eingriffe in die Natur, die das Ökosystem stark belasten. Weitere Folgen sind auch soziale und ökonomische Ungleichheiten, die das gesellschaftliche Gefüge zusätzlich belasten. Diesen zu begegnen, stellt eine zentrale Herausforderung für eine nachhaltige Entwicklung dar. Eine Vielzahl von Staaten haben sich gemeinsam über die Sustainable Development Goals (SDGs) dazu bekannt, sich an den planetaren Grenzen und sozialen Standards einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren.
Der effizienten und schonenden Nutzung natürlicher Rohstoffe kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Die Bundesregierung hat bereits 2002 in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel einer Verdopplung der Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1994 festgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2012 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess verabschiedet. Darin – wie auch in der Fortschreibung des Programms (ProgRess II, 2016, ProgRess III; 2020) – wird ein verstärkter Blick auf die schonende Ressourcennutzung (biotische und abiotische), mit Fokus auf die globalen Wertschöpfungsketten gerichtet.
Bei den Sustainable Development Goals wird die Ressourcenbildung im Ziel 4 „Hochwertige Bildung“ adressiert. In ProgRess III ist sie dem Handlungsfeld 7.7 zugeordnet.
- Relevant im SDG 5 „Hochwertige Bildung” ist das Subziel 4.7: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung …“
- In ProgRess wird eine stärkere Verankerung des Themas „Ressourceneffizienz im Bildungssystem“ gefordert (ProgRess III, S. 13). Hierbei soll auch das Netzwerk „Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz (BilRess)“ einen Beitrag leisten. Bereits in der ersten Förderphase 2014 – 2017 wurde u. a. die Ressourcenbildung in der Hochschulbildung im Rahmen einer Studie untersucht. Schon damals konnte festgestellt werden, dass die Ressourcenfrage nur singulär in der Hochschulbildung verankert war. Dem neu gegründeten BilRess-Netzwerk wurde die Aufgabe übertragen, eine zentrale Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Bund und Ländern zu bieten.
RessKoRo schließt unmittelbar an das SDG 4, ProgRess und BilRess an. Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung und der zukunftsfähige Umgang mit Mensch und Umwelt über Wertschöpfungsketten hinweg kann nur durch mehr Ressourcenkompetenz wirksam werden. Hochschulen sind wichtige Akteure der Vermittlung fachspezifischer und darüber hinausgehender Kompetenzen zukünftiger Entscheidungsträger*innen. Insofern bedarf es einer systemischen Betrachtung der Bedeutung, die Ressourcenthemen beigemessen wird und inwiefern sich dies in Modulhandbüchern und Prüfungsordnungen widerspiegelt. Hierauf aufbauend werden Vorschläge unterbreitet, wie Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung in den Bildungsalltag eingebracht werden können. Denn um den aktuellen Herausforderungen begegnen zu können, bedarf es an Vorreiter*innen („Pioniere des Wandels“), die Ressourcenthemen kritisch beleuchten und alternative Handlungsoptionen aufzeigen können. Es bedarf an Ressourcenkompetenz, damit Prozesse in der Hochschulpraxis angestoßen und begleitet werden können – es braucht sogenannte „Change Agents der Nachhaltigkeit“.
» Projektbeschreibung auf der Webseite des Wuppertal Instituts (Projektleitung) «
» Projektbeschreibung auf der Webseite der Technischen Hochschule Mittelhessen «