Das Projekt RessKoRo

RessKoRo – Ressourcenkompetenz für Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten – widmet sich der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf der Ebene der Hochschulen. Im Fokus stehen die Ausbildung von Designer:innen und Wirtschaftsingenieur:innen deutschlandweit. RessKoRo knüpft an den großen Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung an, fußt konkret in (wissenschafts-)politischen Aktivitäten wie ProgRess, BilRess und den Sustainable Development Goals.

Ziel von RessKoRo ist, die Ressourcenkompetenz in den Studiengängen Design und Ingenieurwissenschaften zu stärken. Die zentralen Forschungsfragen lauten:

  • Wie kann Ressourcenbewusstsein und -kompetenz von Designerinnen und Designern sowie Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure für die Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten (weiter-)entwickelt und gefördert werden?
  • Wie kann eine Neugestaltung der Curricula und Kurse erfolgen und welche Ansätze, Module und Bildungsangebote lassen sich auf andere Studiengänge übertragen?

 

Auf Basis dieser Fragestellungen verfolgen die Forschenden folgende operativen Ziele:

  • Erfassung und Darstellung des Status quo der Ressourcenbildung für abiotische und biotische Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten in den Studiengängen Design und Ingenieurwissenschaften mit Fokus auf Wirtschaftsingenieurwesen
  • Identifizierung von Handlungsbedarfen und -optionen zur Steigerung der Ressourcenkompetenz in den adressierten Studiengängen
  • Modellhafte Entwicklung und Erprobung ausgewählter neugestalteter Lehr-Lern-Arrangements und -Materialien
  • Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für (Weiter-)Entwicklung von Materialien
  • Verbreitung und Übertragbarkeit auf andere Studiengänge
  • Fortschreibung der BilRess-Roadmap Hochschule

 

Der umweltpolitische Hintergrund von RessKoRo

Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ist mit einem enormen Verbrauch an natürlichen Rohstoffen und Energie verbunden. Damit gehen negative Umweltwirkungen einher, wie beispielsweise der Klimawandel, schädliche Emissionen oder Eingriffe in die Natur, aber auch soziale und ökonomische Ungleichheiten. Diesen zu begegnen stellt eine zentrale Herausforderung für eine nachhaltige Entwicklung dar. Mit einer Vielzahl von globalen Vereinbarungen (z. B. Sustainable Development Goals) haben sich die meisten Nationen der Welt dazu bekannt, sich an den planetaren Grenzen und sozialen Standards einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren.

Der effizienten und schonenden Nutzung natürlicher Rohstoffe kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Die Bundesregierung hat bereits 2002 in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel einer Verdopplung der Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1994 festgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen wurde 2012 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess verabschiedet. Darin – wie auch in der Fortschreibung des Programms (ProgRess II, 2016, ProgRess III; 2020) – wird ein verstärkter Blick auf die Ressourcennutzung (biotische und abiotische) mit Fokus auf die globale Wertschöpfungsketten gerichtet.

In ProgRess III ist die Ressourcenbildung dem Handlungsfeld 7.7 zugeordnet, bei den Sustainable Development Goals ist es das Ziel 4 „Hochwertige Bildung“.

  • In ProgRess wird eine stärkere Verankerung des Themas „Ressourceneffizienz im Bildungssystem“ gefordert (ProgRess III, S. 13). Hierbei soll auch das Netzwerk „Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz (BilRess)“ einen Beitrag leisten. BilRess befindet sich 2021 in der dritten Förderphase und hat schon in der ersten Phase 2014 – 2017 u. a. die Ressourcenbildung in der Hochschulbildung untersucht. Schon damals konnte festgestellt werden, dass die Ressourcenfrage nur singulär in der Hochschulbildung verankert war. Aus diesem Grunde „soll das BilRess-Netzwerk als zentrale Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Bund und Ländern aktiv genutzt werden“.
  • Das SDG ist naturgemäß auf die Länder gerichtet, die nicht wie die Industriestaaten schon über gerechte Bildungschancen verfügen. Relevant ist jedoch das Subziel 4.7: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung…“

RessKoRo schließt deshalb unmittelbar an BilRess, an ProgRess und das SGD 4 an. Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung und der zukunftsfähige Umgang mit Mensch und Umwelt über Wertschöpfungsketten hinweg kann nur durch mehr Ressourcenkompetenz wirksam werden. Es bedarf einer systemischen Betrachtung der Gegebenheiten an den Hochschulen über die inhaltliche Ausgestaltung der Studiengänge und Prüfungsordnungen. Hierauf aufbauend werden Vorschläge unterbreitet, wie Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung in den Bildungsalltag eingebracht werden können. Anschließend braucht es Vorreiter („Pioniere des Wandels“), die solche Prozesse in der Praxis anstoßen und begleiten können – sogenannte „Change Agents der Nachhaltigkeit“.

» Projektbeschreibung auf der Webseite des Wuppertal Instituts (Projektleitung) «

» Projektbeschreibung auf der Webseite der Technischen Hochschule Mittelhessen «

 

Die RessKoRo-Landkarte

Eine der Aufgaben von RessKoRo war die Aufbereitung der Projektergebnisse analog der BilRess-Roadmap. Ziel war die Erstellung einer Landkarte der Ressourcenbildung für die Wirtschaftsingenieurwissenschaft und das Design. Grundlage hierfür war eine breite Recherche der Angebote von Hochschulen und Universitäten in diesen beiden Studiengängen, in denen „Ressourcenkompetenz“ mit Schwerpunkt auf Rohstoffe vermittelt wird. Diese Analyse wurde auf Basis der Studienordnungen durchgeführt sowie mit Interviews und Fokusgruppen validiert.

In der folgenden Landkarte werden die Ergebnisse einer repräsentativen Stichprobe dargestellt. Es werden Hochschulen und Universitäten angezeigt, in denen aus Sicht des Projektverbundes Ressourcenkompetenz vermittelt wird.

RessKoRo-Landkarte

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