BilRess-Webseminare

26. BilRess-Webseminar

Zukunftstechnologien und Rohstoffwende

Am 06.02.2024 fand das 26. BilRess-Webseminar in Kooperation mit INOKTA statt. Nach der traditionellen Begrüßung durch Prof. Holger Rohn und der Vorstellung der BilRess-Module, übernahm Anna Schönwald die digitale Bühne.

Im Webseminar behandelte die Referentin die großen Themen: Warum der Status Quo des Rohstoffverbrauchs ungerecht ist, welchen Einfluss Zukunftstechnologie haben und wie die Rohstoffwende global gerecht gestaltet werden kann.

Aufgelockert wurde zwischendurch mit kleinen Schätzfragen z.B. wie viel Gold in einem Smartphone steckt. Die richtige Antwort ist 30 Milligramm (mit Abweichungen nach oben oder unten je nach Modell). In unserem Alltag sind Rohstoffe elementar, aber häufige Neuanschaffungen, im Falle des Smartphones, welches etwa alle 18 Monate durch ein neueres Modell ersetzt werde, erhöhen wir unseren Bedarf. Neben der Digitalisierung führen auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Umstellung auf E-Mobilität zu einem steigenden Rohstoffbedarf. 99 % der in Deutschland verwendeten bergbaulichen Metalle werden aktuell aus dem Ausland importiert. Die Umstellung zurück auf heimischer Bergbau sei keine Lösung, da dieser den Bedarf nicht decken kann, selbst wenn es wieder stärker aufgenommen würde. Problematisch ist der steigende Rohstoffebarf nicht nur, weil Metalle endlich sind, sondern auch, da er mit Auswirkungen im Sozialen sowie der Umwelt im globalen Süden einher geht. Schlagworte sind hier: Landverteibung, Verletzung kultureller Rechte, fehlende Arbeitsrechte, fehlende Arbeitssicherheit, Kinderarbeit, niedrige Löhne, Wassermanel, Luftverschmutzung, Schwermetallbelastung und Abholzungen.

Zum Abschluss diskutierte Anna Schönwald gemeinsam mit den 18 Teilnehmenden folgende Lösungsansätze, die sich zwei Hauptkategorien zuordnen lassen:

Reduktion des absoluten Rohstoffverbrauchs

  • steuerliche Anreize für nachhaltige Produkte und Nutzen setzen
  • Umstrukturierung von rohstoffintensiven Produktions- und Konsumbereichen
  • Erhöhung der Nutzungsdauer von Produkten
  • Recyclingpotenziale ausschöpfen

Einhaltung von Menschenrechte und Umweltstandards

  • Partizipation der betroffenen Bevölkerung und Vetrorechte stärken
  • Juristische Instrumente der Haftbarkeit und wirksame Beschwerdemechanismen
  • Verpflichtende ökologische und menschenrechtliche Sorgfalt entlang der globaler Lieferketten

Veranstaltungs-Ort: Online, GoToMeeting

Start-Datum: 06.02.2024

Start-Zeit: 14:00:00

End-Zeit: 15:30:00