Das Projekt RessKoRo

Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ist mit einem enormen Verbrauch an natürlichen Rohstoffen und Energie verbunden. Damit gehen negative Umweltwirkungen einher, wie beispielsweise schädliche Emissionen, die Klimaveränderungen verursachen, oder andere Eingriffe in die Natur, die das Ökosystem stark belasten. Weitere Folgen sind auch soziale und ökonomische Ungleichheiten, die das gesellschaftliche Gefüge zusätzlich belasten. Diesen zu begegnen, stellt eine zentrale Herausforderung für eine nachhaltige Entwicklung dar. Eine Vielzahl von Staaten haben sich gemeinsam über die Sustainable Development Goals (SDGs) dazu bekannt, sich an den planetaren Grenzen und sozialen Standards einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren. 

Über das Projekt RessKoRo

Der effizienten und schonenden Nutzung natürlicher Rohstoffe kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Die Bundesregierung hat bereits 2002 in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel einer Verdopplung der Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1994 festgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2012 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess verabschiedet. Darin – wie auch in der Fortschreibung des Programms (ProgRess II, 2016, ProgRess III; 2020) – wird ein verstärkter Blick auf die schonende Ressourcennutzung (biotische und abiotische), mit Fokus auf die globalen Wertschöpfungsketten gerichtet.

Bei den Sustainable Development Goals wird die Ressourcenbildung im Ziel 4 „Hochwertige Bildung“ adressiert. In ProgRess III ist sie dem Handlungsfeld 7.7 zugeordnet.

RessKoRo schließt unmittelbar an das SDG 4, ProgRess und BilRess an. Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung und der zukunftsfähige Umgang mit Mensch und Umwelt über Wertschöpfungsketten hinweg kann nur durch mehr Ressourcenkompetenz wirksam werden. Hochschulen sind wichtige Akteure der Vermittlung fachspezifischer und darüber hinausgehender Kompetenzen zukünftiger Entscheidungsträger*innen. Insofern bedarf  es einer systemischen Betrachtung der Bedeutung, die Ressourcenthemen beigemessen wird und inwiefern sich dies in Modulhandbüchern und Prüfungsordnungen widerspiegelt. Hierauf aufbauend werden Vorschläge unterbreitet, wie Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung in den Bildungsalltag eingebracht werden können.  Denn um den aktuellen Herausforderungen begegnen zu können, bedarf es an Vorreiter*innen („Pioniere des Wandels“), die Ressourcenthemen kritisch beleuchten und alternative Handlungsoptionen aufzeigen können. Es bedarf an Ressourcenkompetenz, damit Prozesse in der Hochschulpraxis angestoßen und begleitet werden können – es braucht sogenannte „Change Agents der Nachhaltigkeit“.

» Projektbeschreibung auf der Webseite des Wuppertal Instituts (Projektleitung) «

» Projektbeschreibung auf der Webseite der Technischen Hochschule Mittelhessen «

RessKoRo – Ressourcenkompetenz für Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten – widmet sich der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf der Ebene der Hochschulen. Im Fokus stehen die Ausbildung von Designer:innen und Wirtschaftsingenieur:innen deutschlandweit. RessKoRo knüpft an den großen Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung an, fußt konkret in (wissenschafts-) politischen Aktivitäten wie ProgRess, BilRess und den Sustainable Development Goals. 

Ziele und Forschungsfragen

Ziel von RessKoRo ist, die Ressourcenkompetenz in den Studiengängen Design und Ingenieurwissenschaften zu stärken. Die zentralen Forschungsfragen lauten:

Auf Basis dieser Fragestellungen verfolgen die Forschenden folgende operativen Ziele:

  1. Erfassung und Darstellung des Status quo der Ressourcenbildung für abiotische und biotische Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten in den Studiengängen Design und Ingenieurwissenschaften mit Fokus auf Wirtschaftsingenieurwesen
  2. Identifizierung von Handlungsbedarfen und -optionen zur Steigerung der Ressourcenkompetenz in den adressierten Studiengängen
  3. Modellhafte Entwicklung und Erprobung ausgewählter neugestalteter Lehr-Lern-Arrangements und -Materialien
  4. Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für (Weiter-)Entwicklung von Materialien
  5. Verbreitung und Übertragbarkeit auf andere Studiengänge
  6. Fortschreibung der BilRess-Roadmap Hochschule

Projektpartner

Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH wurde 1991 vom Land Nordrhein-Westfalen gegründet. Das Institut arbeitet interdisziplinär und problemlösungsorientiert im Themenbereich der angewandten Nachhaltigkeitsforschung. Seine Aufgabe ist die Wahrnehmung einer Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Im Selbstverständnis des Wuppertal Instituts ist wissenschaftliche Politikberatung essenzieller Bestandteil der transdisziplinären angewandten Nachhaltigkeitsforschung und stellt zugleich die Schnittstelle zwischen Forschung und Transfer dar. Der Forschungsansatz des Wuppertal Instituts impliziert eine enge Zusammenarbeit mit den handelnden Akteuren in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit seiner Gründung hat das Institut eine große Anzahl an einschlägigen (Beratungs-)Projekten durchgeführt. Mit seinen derzeit rund 250 Mitarbeiter*innen verschiedenster Fachrichtungen kann das Wuppertal Institut eine umfassende Projektabwicklung gewährleisten.

Die Abteilung „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren“ arbeitet an Strategien zur Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Produktions-Konsum-Systeme. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Ressourcenproduktivitäts- und Nachhaltigkeitsbewertungen von Wertschöpfungsketten, Branchen und Bedarfsfeldern, sowie die Veränderung von Handlungs- und Konsummustern auf Akteursebene, durch zielgruppengerechte Konzepte und Instrumente.

Der Forschungsbereich Innovationslabore der Abteilung analysiert, begleitet und entwickelt dazu Innovationsprozesse für nachhaltigere Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, insbesondere in Unternehmen und Quartieren. Einen Schwerpunkt bildet darüber hinaus die Entwicklung von Bildungsmaterialien sowie von Bildungs- und Qualifizierungskonzepten für schulische, berufliche und außerschulische Lernorten.

» Wuppertal Instistitut – Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren «

Die THM ist die drittgrößte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland und die größte in Hessen. Derzeit sind 18.573 Studierende an den drei Standorten der THM (Gießen, Wetzlar und Friedberg) eingeschrieben. Davon sind 2.761 internationale Studierende. Insgesamt hat die THM 1.026 Angestellte, wovon 240 Professor*innen sind. In den 12 Fachbereichen werden 39 Bachelor- und 44 Masterstudiengänge angeboten. Darüber hinaus bietet die THM über das Wissenschaftliche Zentrum Duales Hochschulstudium (ZDH) duale Studiengänge und Weiterbildungen an. Hier arbeitet die THM mit dem StudiumPlus e.V. zusammen, in dem mehr als 825 Partnerunternehmen und Einrichtungen zusammengeschlossen sind. Dadurch ist die THM exzellent in Hessen vernetzt. Zur Schärfung des Forschungsprofils hat die THM interdisziplinäre Kompetenzzentren angelegt, deren Schwerpunkt auf anwendungsorientierter Forschung liegt. Die sechs Kompetenzzentren haben Schwerpunkte in den Bereichen Automotive, Mobilität und Materialforschung, Biotechnologie und Biomedizinische Physik, Informationstechnologie, Nanotechnik und Photonik, Optische Technologien und Systeme sowie Energie- und Umweltsystemtechnik.

Die THM hat ihre Wurzeln im Zentrum von Hessen und agiert in einem überregionalen und internationalen Umfeld. Im Mittelpunkt des Handelns stehen „eine gute Ausbildung der Studierenden, Forschung, Transfer und Weiterbildung“. „Motivation, Qualität, Agilität und Vielfalt“ sind die Schlüssel für unsere Zukunft und Fundamente unseres Handelns. Die Hochschulkultur zeichnet sich durch Respekt und Wertschätzung für Menschen aus, die im Zentrum unseres Handelns stehen“ (Leitbild der THM).

Die THM zählt zu den forschungsstärksten HAWn bundesweit. Das eingeworbene Drittmittelvolumen hat sich von durchschnittlich 3,3 Mio. €/Jahr in der ersten Hälfte des Jahrzehnts auf durchschnittlich über 7 Mio. € in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Das im ZDH verankerte duale „Studium plus“ ist ein bundesweit anerkanntes Musterprojekt in Hinblick auf Größe und Praxisintegration.

Der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen mit den Studiengängen Industrie und Immobilien ist mit aktuell knapp 2000 Studierenden einer der Leistungsträger der THM. Der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen verfügt über eine moderne Laborinfrastruktur, u.a. Labor für Produktionstechnik, Lernfabrik, Life Cycle Management Labor mit Ökobilanzierungs- und Umweltkostenrechnungssoftware, CAD-Labor, Labor für Virtuelle Realität.

» Technische Hochschule Mittelhessen – Fachbereich WI «

Das IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung ist eine 1981 gegründete gemeinnützige Forschungseinrichtung. Hauptaufgaben des IZT sind die Durchführung von Forschungsprojekten, die Erstellung von Gutachten und die Beratung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Erforschung und Entwicklung von ökologisch, sozial und generativ verträglichen Lösungsstrategien in Wirtschaft und Gesellschaft. Wichtige Zielorientierungen unserer Forschungsarbeiten und unserer Bemühungen um eine langfristig zukunftsorientierte Gestaltung von Technik, Wirtschaft und Politik bilden die Leitperspektiven der Nachhaltigen Entwicklung und die Verbesserung der Lebensqualität. Vor diesem Hintergrund zeigen wir die Chancen und Risiken von Wissenschaft und Technik auf und erarbeiten langfristig zukunftsfähige Handlungskonzepte.

Im Forschungsbereich „Bildung und digitale Medien“ werden die Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Bildung beforscht. Unser Ziel ist es, wichtigen Bildungsthemen wie der Nachhaltigkeit, der Energie- und der Ressourcenfrage, der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz einen Weg zu öffnen, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Wir arbeiten themenorientiert und integrieren unterschiedliche Bildungsinhalte in unsere Anwendungsprojekte. Beispiele sind die Themen WAVE – Wissen Anwenden Verstehen und Erfahren von KI, LamKI – Land mit Chancen, KORN-Scout für BNE in den KORN-Berufen, RessScout – RessourcenScout für Auszubildende, Green IT, EE-Technologien oder die BilRess-Wanderausstellung. Wir arbeiten medien- und erlebnisorientiert und decken die Spannbreite von der Broschüre über die Unterrichtseinheit bis hin zu vielfältigen digitalen Bildungsmedien ab: eine Lernplattform unter moodle (elearning.izt.de), eLearning-Kurse, interaktive Aufgaben, Vodcasts, eBooks oder Videos. Unsere Projekte sind jedoch immer kontextorientiert, da wir zielgruppenspezifische Formate anbieten.

» IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH «

Fachveranstaltung für Hochschullehrende

Ressourcennutzung und Ressourcenschonung in globalen Wertschöpfungsketten

Wie kann es gelingen, für eine effizientere und schonendere Nutzung natürlicher Ressourcen angesichts der aktuellen Rohstoff- und Energiekrise zu sensibilisieren? Was braucht es, um das Thema verstärkt in der Hochschullehre zu thematisieren?

Dieser Frage widmeten sich am 03.11.2022 Hochschullehrende und Interessierte in einer online Fachkonferenz „Ressourcennutzung und Ressourcenschonung in globalen Wertschöpfungsketten“. Nach einer Einführung durch Sabine Huck (BMUV) zum Thema „Verantwortungsvolle Rohstoffversorgung – Ansatzpunkte im Deutschen Ressourceneffizienzprogramm ProgRess“ wurden von Carolin Baedeker (Wuppertal Institut) und Holger Rohn (Technische Hochschule Mittelhessen) die Ergebnisse des Projektes „RessKoRo – Ressourcenkompetenz für Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten“ präsentiert. Im Anschluss stellen Dr. Max Juraschek (Technische Universität Braunschweig) und Prof. Ursula Tischner (econcept / Wilhelm-Büchner-Hochschule) in Ihren Vorträgen dar, wie die Vermittlung von Ressourceneffizienz und -schonung in globalen Wertschöpfungsketten in den Studienfächern Wirtschaftsingenieurwesen und Design gestaltet werden kann.

Im zweiten Teil der Veranstaltung fand das Forum „Ressourcenkompetenz in der Hochschullehre“ statt. Hier wurden acht Beispiele guter Praxis aus Wirtschaftsingenieurwesen und Design in Kurzvorträgen präsentiert:

» Ausführliche Dokumentation der Veranstaltung «

Datum: 03. November 2022
Ort: online

Die RessKoRo-Landkarte

Grundlage für die RessKoRo-Landkarte ist die kriteriengestützte Auswahl an Design- und Wirtschaftsingenieur-Studiengängen in Deutschland, in denen Aspekte des nicht zukunftsfähigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen in globalen Wertschöpfungsketten aufgegriffen und Ressourcenkompetenz ausgebildet wird. Für die Auswahl der Studiengänge wurden folgende Kriterien herangezogen: akkreditierte Vollzeitstudiengänge, Vorkommen eines projektrelevanten Begriffs im Titel des Studiengangs oder der Studienschwerpunkte sowie weitere für das Projekt möglicherweise relevante Studienschwerpunkte, Größe der Hochschule (gemessen an der Gesamtzahl der Studierenden an der Hochschule), ausgewogenes Verhältnis der Abschlüsse (Bachelor und Master) und Hochschularten (Universitäten und Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften).

In der Landkarte sind die Studiengänge mit Informationen zu Standort, Abschlussart und die jeweilige Verlinkung zur Hochschule dargestellt.

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Die Bilress-Roadmap

ProgRess forderte schon in seiner ersten Fassung 2012, ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz zu schaffen. Im achten Handlungsansatz wird hervorgehoben, dass Ressourcen sparende Verhaltensweisen und die Bevorzugung von ressourceneffizienten Technologien Information, Motivation und Qualifikation benötigen und somit Bildungsmaßnahmen auf allen Ebenen von zentraler Bedeutung sind (BMU 2012:S. 43).

Ein Mittel hierzu, ist die Aktivierung relevanter Akteure, die diese Bewusstseinsschaffung unterstützen sollten. Zudem sollten vielfältige Aktivitäten unternommen werden, um die Ressourceneffizienz in den Bildungsbereichen zu verankern (BMUB 2012). Zur Unterstützung dieses Handlungsansatzes wurde das Projekt BilRess mit seinen drei Säulen konzipiert: Aufbau eines Netzwerkes, Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Erarbeitung einer Roadmap.

Ein wesentliches Produkt des Projektes ist die Entwicklung der BilRess-Roadmap, die unter Mitwirkung einer Vielzahl von Akteuren erarbeitet wurde. Basis für die Roadmapentwicklung ist die im Projekt erfolgte umfängliche Analyse des Status quo der Ressourcenbildung in den vier Bildungsbereichen (Schule, Berufsausbildung, Hochschule, Weiterbildung) sowie des aktuellen Standes der formalen Verankerung (z. B. Rahmenpläne, Studienordnungen, Curricula etc.) des Themas. Im Anschluss an die Analyse wurden in 48 Interviews und zehn Fokusgruppen, an denen insgesamt über 120 Personen beteiligt waren, Erkenntnisse über die bildungsbereichsspezifischen Hemmnisse und mögliche Handlungsansätze generiert. Die bildungsbereichsspezifischen Ergebnisse wurden inhaltlich und grafisch in eine Roadmap übersetzt. Sie wurde mit Experten/-innen, unter anderem im Rahmen der zweiten BilRess-Netzwerkkonferenz (März 2015, Frankfurt am Main) diskutiert sowie den Diskussionsergebnissen entsprechend angepasst.

Auf Grundlage der bildungsbereichsspezifischen Roadmap sowie sechs leitfadengestützten Experteninterviews und einem Expertenworkshop wurde vom Projektteam eine bildungsbereichsübergreifende Roadmap entwickelt. Sie stellt übergreifende Ziele, Lösungswege, Ergebnisse sowie verantwortliche Akteure für die Integration der Thematik in der gesamten Bildungslandschaft anschaulich dar und benennt Zeitfenster für eine mögliche Umsetzung . Die bildungsübergreifende Roadmap wurde auf der BilRess-Konferenz „Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz: ein (Bildungs-)Thema für alle“, unter Beteiligung der Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und Umweltbundesamtspräsidentin Maria Krautzberger vorgestellt. Daran anschließend wurde sie mit den Referenten und Referentinnen sowie Teilnehmenden diskutiert. Der Dialog zur BilRess-Roadmap wurde im Rahmen der vierten Netzwerkkonferenz fortgeführt. Die Diskussionsergebnisse und weitere Anpassungsvorschläge flossen in die weitere Ausarbeitung und Finalisierung der Roadmap im Mai 2016 ein. Die BilRess-Roadmap liegt in gedruckter Form sowie als Online-Version vor (Kurzfassung, Langfassung, Poster-Grafiken

Im Folgenden werden für jeden Bereich die Vorschläge von RessKoRo für die Hochschul-Roadmap benannt:

1) Information und Sensibilisierung

RessKoRo schlägt eine Informationskampagne vor, bei der die nachfolgend dargestellten Unterstützungsangebote des 2. und 3. Handlungsfeldes beworben werden. Hierzu sollten alle Dozent*innen des Wirtschaftsingenieurwesens und des Designs angeschrieben werden. Diese wären z.B.:

  1. Tutor*innenseminare (Wirtschaftsingenieur*inn und Designer*innen)
  2. Datenbank ReDesign
  3. Datenbank ReDesign, EcoDesign und Wertschöpfungsketten
  4. Standardwerk: Ressourcen & Design & Wertschöpfungskettenanalyse
  5. Digitale Plattform mit Webinaren
  6. Vorlesungstournee
  7. Projektförderung “Ressourcenschonendes und -effizientes Projekt-Design”
  8. Projektförderung “Ressourcenschonende und -effiziente Wertschöpfungsketten”
  9. Projektförderung “Lieferkettenanalysen”
  10. Projektförderung “Transdisziplinäre Projekte”
  11. Wettbewerb “ReDesign von Alltagsprodukten”
  12. Wettbewerb “Nachhaltige Wertschöpfungsketten”

2) Lehr-Lern-Unterstützung

Die Lehr-Lern-Unterstützung ist ein zentrales Handlungsfeld, mit denen die Thematik von RessKoRo den Hochschulen und Dozent*innen näher gebracht werden können. Hierzu schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

●  Tutor*innenseminare (Wirtschaftsingenieur*innen und Designer*innen): RessKoRo schlägt vor, eine Förderung (Aufwandsentschädigung) für Tutor*innen zu planen, die ergänzende Seminare anbieten, in denen die Themen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz in Verbindung mit der Wertschöpfungskettenanalyse oder dem nachhaltigen Design angeboten werden. Die Qualifizierung und wissenschaftliche Begleitung der Tutor*innen könnte im Rahmen von RessKoRo II oder BilRess IV erfolgten. Hiermit könnten auch Studiengänge, in denen diese Themen bisher kaum oder gar nicht vorkommen, erreicht werden.

●  Projekt-Datenbank Design: RessKoRo schlägt vor, auf Basis einer breiten Befragung von Dozent*innen für Design eine Sammlung von guten Praxisprojekten, die Studentinnen eigenständig und mit nur geringem Aufwand durchführen können, zu erheben und mit einer Datenbank zu erfassen. Ausgangspunkt der Datenbank kann die Good Practice-Sammlung von RessKoRo sein.

●  Projekt-Datenbank Wertschöpfungsketten-Analysen: RessKoRo schlägt vor, auf Basis einer breiten Befragung von Dozent*innen für Wirtschaftsingenieurwesen eine Sammlung von guten Analysen von Wertschöpfungsketten zu erheben und mit einer Datenbank zu erfassen.

●  Standardwerk “Ressourcen & Design & Wertschöpfungskettenanalysen”: RessKoRo schlägt einen zweibändigen Sammelband vor, in dem ausgewiesene Experten die wichtigsten Themen für die beiden Studiengänge – optional auch für andere Studiengänge, in den Themen wie Materialkunde, Lebenszyklus oder Wertschöpfungsketten eine Rolle spielen – aufbereiten.

●  Digitale Plattform mit Webinaren: RessKoRo schlägt deshalb vor, eine (digitale) Austauschplattform zu gründen, auf der die (aktiven) Lehrenden ihre guten Projekte vorstellen und den Zuhörenden so Impulse geben, gute Beispiele nachzumachen oder neue zu entwickeln. Ausgangspunkt könnte eine Vorstellung der Good Practice-Projekte aus RessKoRo sein.

●  Vorlesungstournee: RessKoRo schlägt vor, eine “Vorlesungstournee” zu den für RessKoRo wichtigen Themen sowohl für Designer*innen als auch für Wirtschaftsingenieur*innen zu entwickeln und bundesweit Dozent*innen anzusprechen, um diese im Rahmen von “RessKoRo II” oder “BilRess IV” als Dozent*innen ergänzend zum üblichen Lehrangebot durchführen zu können.

3) Projektentwicklung und Anreize

Projekte und Anreize sind wesentlich für eine gute Ausbildung, da sie gezielt Themen und Handlungen nachfragen, die für eine gute Ressourcenbildung wichtig sein können. Sie können das Studienangebot sehr gut ergänzen aber auch in dieses integriert werden, wenn Dozent*innen sich dessen annehmen. Alle drei Projektförderungen verfolgen das gleiche Ziel: Ziel soll es sein, Gruppen von Studierenden oder Seminaren, die sich dem Thema widmen wollen, die Möglichkeiten zu geben,  zumindest die Sachkosten einfach erstattet zu bekommen. Die Projektförderung könnte über ein zukünftiges Projekt BilRess-IV vergeben werden und sollte alle anfallenden Sach- und Reisekosten abdecken – aber keine Personalkosten. Wir schlagenfolgende Projekte vor:

●  Projektförderung “Ressourcenschonendes und -effizientes Projekt-Design”

●  Projektförderung “Ressourcenschonende und -effiziente Wertschöpfungsketten”

●  Projektförderung “Lieferkettenanalysen”

●  Projektförderung” Transdisziplinäre Projekte”

Auszeichnungen und Wettbewerbe sind ein bewährtes Mittel, um gute Forschungs- und Entwicklungsleistungen anzuerkennen. Sofern Wettbewerbe auch mit finanziellen Anreizen verbunden sind, sind sie sehr wirkmächtig. RessKoRo macht deshalb folgende Vorschläge:

●  Wettbewerb “ReDesign von Alltagsprodukten”: RessKoRo schlägt einen Studienpreis “Redesign von Alltagsprodukten” vor. Anhand von einfachen Alltagsprodukten können Studierende sich mit den Rohstoffeinsätzen und den Funktionalitäten von Bauteilen auseinandersetzen und nach Lösungen suchen, die diese vor allem ressourcenschonender machen (Ressourceneffizienz ist zumeist eine Frage der Herstellungsverfahren, die wesentlich komplexer sind).

●  Wettbewerb “Nachhaltige Wertschöpfungsketten”: RessKoRo schlägt einen Studienpreis “Ressourcenschonende Wertschöpfungsketten von Alltagsprodukten” vor. Anhand von einfachen Alltagsprodukten können Studierende sich mit der komplexen Thematik der Wertschöpfungsketten unter Beachtung der Sustainable Development Goals auseinandersetzen und nach Lösungen suchen, die diese nachhaltiger machen.

4) Formale Verankerung

Schon im BilRess-I-Projekt wurde die Auffassung vertreten (Baedeker et mult. al. 2016:36), dass zum einen die genannte Vielzahl der Hochschulen und ihre große Vielfalt an Studiengängen und zum anderen die Autonomie der Hochschulen es schwierig machen, Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz an zentraler Stelle zu verankern und zu steuern. Eine Vielzahl der in der Roadmap genannten Ziele kann daher oftmals nur Hochschul- bzw. Studiengangspezifisch bearbeitet werden, was einen hohen Aufwand bedeutet.

Das Projekt RessKoRo hat gezeigt, dass Maßnahmen wie  “Anpassungen einbringen” und “Neue Studienschwerpunkte aufzeigen” – wie in der BilRess-Roadmap entwickelt – nur sehr schwer umsetzbar sind. Es gibt jedoch positive Beispiele wie die Vielzahl von Studiengängen, die die Themen von RessKoRo schon im Titel mit sich führen (und in denen die Themen auch unterrichtet werden (vgl. Hillesheim und Schmitt 2021 sowie Hillesheim et mult. al. 2021), Studiengänge die im Diskurs mit der lokalen Wirtschaft entwickelt werden (Uni Augsburg) oder der Hessische Hochschulpakt (Wissenschaft Hessen 2020). Somit ist das Roadmap-Ziel “Formale Verankerung” zwar richtig, aber die Umsetzung in einem Projekt wäre äußerst schwierig. Deshalb können keine weiteren Möglichkeiten zur Weiterentwicklung BilRess-Roadmap aufgezeigt werden, sondern es sollte auf die Möglichkeiten der obigen Handlungsfelder zurückgegriffen werden.

●  Es sollten jedoch vor allem die oben genannten Vorschläge für die Lehr-Lern-Unterstützung (2), für Projekte und Anreize (3) mit Hilfe einer Kampagne zur Information und Sensibilisierung (1) beworben werden um Hochschulen, Dozenten und Dozentinnen Anregungen zu geben, die Themen von RessKoRo aufzunehmen.

Handlungsempfehlungen

Die Erarbeitung der Roadmap führte zu diversen Herausforderungen sowohl bildungsbereichsübergreifend als auch bildungsbereichsspezifisch (s.u.). Diese wurden in vier Handlungsbereiche strukturiert, die unterschiedliche Aktionen adressieren. Meist wird politisches (Kampagnen) oder gesetzgeberisches (Verankerung der Ressourcen in den Bildungsplänen) Handeln gefordert oder die konkrete Beauftragung oder Erprobung von Maßnahmen (z. B. Entwicklung von Lehr-Lern-Materialien oder Bildungsmaßnahmen). Darüber hinaus zeigte die Untersuchung auch Handlungsbedarfe für die Forschung (z. B. Untersuchung des Elementarbereiches). Hieraus lassen sich diverse Empfehlungen für unterschiedliche Adressaten ableiten. Zur Verankerung und durchdringenden

Verbreitung der Ressourcenbildung müssen zum einen weitere Anstrengungen unternommen werden, zum anderen weitere Untersuchungen vorgenommen werden.

Bei Erstellung der Roadmap wurde auch vorgeschlagen, welche Akteure eine tragendende oder koordinierende Rolle für die einzelnen Arbeitsschritte übernehmen könnten (siehe Roadmap Grafiken). An dieser Stelle sind die Adressaten bei den Handlungsempfehlungen diejenigen, die die Handlungsansätze mit Haushalts- oder Eigenmitteln durchführbar machten können. Im Rahmen des BilRess-Projektes hat sich deutlich gezeigt, dass die Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz noch am Anfang steht und auch Unternehmen nur selten aus Selbstzweck heraus Ressourcenbildung fördern. Um in die Breite zu gehen wie im Bereich der Energiebildung ist deshalb eine Förderung der nachfolgenden Handlungsansätze unabdingbar.

Im Bildungssystem fehlt es an Bewusstsein und Wissen über die Bedeutung der Themen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz. Information, Sensibilisierung und Aktivierung sind wesentliche Schlüssel, um Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz in der Breite der Bildungslandschaft und der Gesellschaft zu verankern. Eine Öffentlichkeitskampagne, die vielfältige zielgruppenorientierte Informationsmaterialien und Veranstaltungsformate umfasst, ist ein entscheidender Schlüssel zur Sensibilisierung für die Thematik. Nur über einen breiten öffentlichen Diskurs und die Adressierung der Multiplikatoren und Multiplikatorinnen kommt das Thema dauerhaft auf die Agenda von Bildungsakteuren, Institutionen, Sozialpartnern sowie Politik und schafft Anreize, Ressourcenbildung flächendeckend zu verankern.

Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz als Bildungsthema verankern – bildungsbereichsübergreifende Herausforderungen und Empfehlungen

ProgRess forderte schon in seiner ersten Fassung 2012, ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz zu schaffen. Im achten Handlungsansatz wird hervorgehoben, dass Ressourcen sparende Verhaltensweisen und die Bevorzugung von ressourceneffizienten Technologien Information, Motivation und Qualifikation benötigen und somit Bildungsmaßnahmen auf allen Ebenen von zentraler Bedeutung sind (BMU 2012:S. 43).

Ein Mittel hierzu, ist die Aktivierung relevanter Akteure, die diese Bewusstseinsschaffung unterstützen sollten. Zudem sollten vielfältige Aktivitäten unternommen werden, um die Ressourceneffizienz in den Bildungsbereichen zu verankern (BMUB 2012). Zur Unterstützung dieses Handlungsansatzes wurde das Projekt BilRess mit seinen zwei Säulen konzipiert: Aufbau eines Netzwerkes und Erarbeitung einer Roadmap.

Die Erarbeitung der Roadmap führte zu diversen Herausforderungen sowohl bildungsbereichsübergreifend als auch bildungsbereichsspezifisch. Diese wurden in vier Handlungsbereiche strukturiert, die unterschiedliche Aktionen adressieren. Meist wird politisches (Kampagnen) oder gesetzgeberisches (Verankerung der Ressourcen in den Bildungsplänen) Handeln gefordert oder die konkrete Beauftragung oder Erprobung von Maßnahmen (z. B. Entwicklung von Lehr-Lern-Materialien oder Bildungsmaßnahmen). Darüber hinaus zeigte die Untersuchung auch Handlungsbedarfe für die Forschung (z. B. Untersuchung des Elementarbereiches). Hieraus lassen sich diverse Empfehlungen für unterschiedliche Adressaten ableiten. Zur Verankerung und durchdringenden

Verbreitung der Ressourcenbildung müssen zum einen weitere Anstrengungen unternommen werden, zum anderen weitere Untersuchungen vorgenommen werden.

Bei Erstellung der Roadmap wurde auch vorgeschlagen, welche Akteure eine tragendende oder koordinierende Rolle für die einzelnen Arbeitsschritte übernehmen könnten (siehe Roadmap Grafiken). An dieser Stelle sind die Adressaten bei den Handlungsempfehlungen diejenigen, die die Handlungsansätze mit Haushalts- oder Eigenmitteln durchführbar machten können. Im Rahmen des BilRess-Projektes hat sich deutlich gezeigt, dass die Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz noch am Anfang steht und auch Unternehmen nur selten aus Selbstzweck heraus Ressourcenbildung fördern. Um in die Breite zu gehen wie im Bereich der Energiebildung ist deshalb eine Förderung der nachfolgenden Handlungsansätze unabdingbar.

Information, Sensibilisierung und Aktivierung

Im Bildungssystem fehlt es an Bewusstsein und Wissen über die Bedeutung der Themen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz. Information, Sensibilisierung und Aktivierung sind wesentliche Schlüssel, um Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz in der Breite der Bildungslandschaft und der Gesellschaft zu verankern. Eine Öffentlichkeitskampagne, die vielfältige zielgruppenorientierte Informationsmaterialien und Veranstaltungsformate umfasst, ist ein entscheidender Schlüssel zur Sensibilisierung für die Thematik. Nur über einen breiten öffentlichen Diskurs und die Adressierung der Multiplikatoren und Multiplikatorinnen kommt das Thema dauerhaft auf die Agenda von Bildungsakteuren, Institutionen, Sozialpartnern sowie Politik und schafft Anreize, Ressourcenbildung flächendeckend zu verankern.

Handlungsempfehlung: Verstetigung eines bewussteren Umgangs mit Ressourcen – Bekanntes intensivieren und neues Erproben mit einer Kampagne

Herausforderung: Wissen ist eine notwendige (wenn auch nicht hinreichende) Bedingung, um nachhaltig handeln zu können. Die wichtigste Informationsquelle für Erwachsene sind die Medien, die es in traditioneller Manier zu bestücken gilt. Daneben gibt es vielfältige Möglichkeiten, das Thema Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz auf Veranstaltungen oder an öffentlichen Orten zu präsentieren um Aufmerksamkeit zu schaffen.

Neben klassischen Formaten sollten auch neue Formen wie Carrot Mob1 oder Kitchen-Sharing sowie

auch kreativ-künstlerische Formate genutzt werden, um Ressourcenbildung in den Vordergrund zu rücken.

Adressat: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)

Handlungsempfehlung: Untersuchung der Übertragbarkeit von Interventionsansätzen – Was kann man aus erfolgreichen Projekten lernen?

Herausforderung: Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz ist noch nicht im Alltagshandeln angekommen. Eine Ursache ist die Komplexität des Themas, eine andere ist seine mangelnde Präsenz in der Bildung und in den Medien. Die Forschung in anderen Bereichen, z. B. zum Energiesparen, hat jedoch gezeigt, dass verschiedene Interventionsstrategien wie Feed-Back, Empowering oder Anreize setzen dazu führen, dass Energiesparen sich im Alltagshandeln manifestiert. Ob diese auch bei dem komplexen Thema Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz zum Erfolg führen, wäre zu untersuchen um hierauf aufbauend effiziente Wege zur Verbesserung der Ressourcenbildung vorschlagen zu können.

Adressat: Umweltbundesamt (UBA)

Handlungsempfehlung: Monitoring der Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz

Herausforderung: Die Roadmap beschreibt, wie die Ressourcenbildung verbessert werden kann. Einige Akteure sind bereits auf dem Weg. Ein umfassendes Konzept für eine Ressourcenbildung, das die Bildungsbereiche weitgehend durchdrungen hat, fehlt jedoch. Deshalb ist es anzuraten, die Entwicklung der Ressourcenbildung kontinuierlich in dem Sinne zu verfolgen, dass „Windows of Opportunities“ frühzeitig erkannt werden. Beispielsweise werden die Rahmenlehrpläne der beruflichen oder schulischen Bildung circa einmal in einer Dekade geändert. Solche Zeitfenster sollten genutzt werden, um die Ressourcenbildung thematisch einzubringen. Auch öffentliche Veranstaltungen von Bildungsverbänden würden sich eignen, für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz in der Bildung zu werben. Im Ergebnis sollte ein Monitoring aufzeigen, wo mit geeigneten Informationsmaßnahmen es möglich ist, positiv auf Akteure einzuwirken und die Idee von Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz zu verbreiten.

Adressat: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), BMUB; Bildungs-/Kultusministerien der Länder

Handlungsempfehlung: Analyse der Schnittstellen der Bildungsbereiche mit darauf aufbauendem Schnittstellenmanagement

Herausforderung: Bisher gibt es keine „Strategie“ für Ressourcenbildung, da das Thema nur wenig in den Bildungsbereichen verankert ist. In der Schule ist das Ressourcenthema der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zugeordnet, in der Berufsausbildung zumeist dem Umweltschutz im Betrieb. In der Hochschulbildung ist es ein Thema für besondere Studiengänge. Eine systematische Vernetzung findet kaum statt. Auch werden die Bildungsinhalte über die unterschiedliche Bildungsbereiche hinweg nicht aufeinander bezogen. Angesichts des komplexen Themas ist es jedoch notwendig, die Grundlagen der Ressourcenbildung so zu vermitteln, dass sie in der beruflichen Bildung aufgegriffen oder im Studium vertieft werden können. Für eine Integration in die Bildungsbereiche ist eine Abstimmung darüber notwendig, wie diese beispielsweise in der Ausbildung zwischen Berufsschule, überbetrieblichem Lernort und Betrieb erfolgen kann. Es ist ein Schnittstellenmanagement vorzunehmen, bei dem darzulegen ist, welche themenbezogenen Lernziele in den Bildungsbereichen verfolgt werden und wie diese zwischen den Bildungsbereichen abgestimmt werden.

Adressat: BMUB, BMBF

Handlungsempfehlung: Lernen von Anderen – wie erfolgt die Ressourcenbildung in Europa und in der Welt?

Herausforderung: Ressourcenbildung ist ein komplexes Thema, bisher gibt es keine einfachen Wege, diese breit zu vermitteln. Bislang – und auch im Kontext des BilRess-Projektes – lag der Fokus auf Ressourcenbildung in Deutschland. Möglicherweise gibt es jedoch erfolgreiche Lösungsansätze in Europa oder anderen Ländern. Mit Hilfe einer vergleichenden Studie könnten solche möglichen internationalen Good Practice Ansätze identifiziert und hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit untersucht werden.

Adressat: UBA

Handlungsempfehlung: Ressourcenbildung 2.0 – Digitales informieren, vernetzen und unterstützen

Herausforderung: Digitale Angebote unterschiedlicher Intensität – von der Webinformation über Videos hin zu Online-Beratungsangeboten – werden immer wichtiger. Spezialisierte Netzplattformen dienen der zielgruppengerichteten Information, der Kommunikation und der Vernetzung der Akteure gleichartiger Interessen. Sie erreichen die Akteure, die für ein Thema offen sind bzw. danach suchen, gezielt. „2.0“ verweist hier auf das Angebot der erweiterten Kommunikation der Nutzer/-innen untereinander, um z. B. ein gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen. Eine Verknüpfung zu Weiterbildungssuchmaschinen und hoch frequentierten Lehr-Lern-Materialplattformen ist zu gewährleisten.

Die Netzplattform BilRess 2.0 soll beispielsweise alle Materialien sowie einen integrierbaren Terminkalender für bildungspolitische Aktivitäten oder Veranstaltungen mit Relevanz für die Ressourcenbildung bereitstellen. Mit Hilfe geschickter Informationspolitik und Vernetzung mit anderen bildungsorientierten Webseiten sollte es möglich sein, eine Webseite so zu platzieren, dass sie in Suchmaschinen wie Google sehr hoch gelistet wird, wenn Begriffe wie Ressourcenbildung oder andere, eng damit verbundene Begrifflichkeiten, als Suchbegriffe eingegeben werden.

Adressat: BMBF, BMUB

Handlungsempfehlung: Ziel Datenbanken zur Ressourcenbildung aufbauen – Digitale Serviceangebote

Herausforderung: Die Nutzung spezialisierter Webinformation nimmt stetig zu, wenn es darum geht schnell Informationen zu erhalten. Das Regenradar, die Theaterangebote oder auch E-Book-Plattformen stellen uns schnell spezifische Informationen und Materialien bereit. Grundlage dafür bilden zumeist Datenbanken, die diese Informationen suchgerecht aufbereitet vorhalten. Eine strukturierte Datenbank

zur Ressourcenbildung gibt es noch nicht. Eine solche sollte alle Informationen rund um das Thema Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz bereitstellen von Bildungsangeboten über aktuelle News hin zu Materialien oder einem Wiki.

Adressat: BMBF, BMUB

Lehrende und Lernende unterstützen

Voraussetzung für eine Ressourcenbildung sind vor allem einfach nutzbare und zugängliche Lehr-Lern-Materialien und zielgruppenspzifische Weiterbildungsangebote für Lehrende. Im Rahmen des BilRess-Projektes wurde eine umfangreiche Status quo-Analyse von bestehenden Projekten, Medien und Materialien sowie vorhandenen Internetangeboten durchgeführt. Diese wurden in strukturierter Form mittels eines Steckbriefes beschrieben und über das BilRess-Wiki (www.bilress.de) zugänglich gemacht. Im Ergebnis zeigt sich jedoch, dass der bisherige Materialpool insgesamt noch sehr klein, in Teilen sehr spezifisch oder teilweise auch schon sehr alt ist. Es fehlt an Breite und Tiefe eines Angebotes an guten und aktuellen Lehr-Lern-Materialien.

(OER) Good Practice – Beispiele für die Vermittlung von Ressoucenthemen in der Hochschullehre

Eines der zentralen Ergebnisse aus Dokumentenanalyse sowie Interviews und Fokusgruppen, die im Rahmen des RessKoRo-Projektes stattgefunden haben, ist, dass es an niedrigschwelligen Lehr-Lern-Arrangements mangelt, die es erlauben, die Thematik in die Lehre zu integrieren. Darüber hinaus stehen vorhandene Lehrmaterialien bislang in der Regel nicht als Open Educational Ressources (OER) zur Verfügung. Insofern wurde ein Bedarf nach einer Sammlung von guten Beispielen, wie Ressourceneffizienz und -schonung in der Hochschullehre thematisiert werden kann, formuliert. Vor diesem Hintergrund wurde im Projektkontext das Anliegen verfolgt, eine Sammlung guter Praxisbeispiele für die Lehre zum Themenbereich „Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung in globalen Wertschöpfungsketten“ zu erstellen. Sinn und Zweck dieser Sammlung sind die Darstellung von bereits in der Praxis existierenden und teilweise jahrelang erprobten Lehr-Lern-Aktivitäten im Bereich Ressourceneffizienz, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit auch für andere Lehrkräfte verfügbar zu machen.

Die Sammlung enthält OER-Materialien, verweist auf bestehende Datenbanken und schließt eine Auflistung bereits veröffentlichter Werke, die sich dem Thema Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz widmen, ein.  

Die Sammlung wurde so angelegt, dass sie kontinuierlich erweitert werden kann. Sie haben ein Beispiel, eine Veröffentlichung oder eine Datenbank, das/die den Themenbereich abdeckt? Dann wenden Sie sich gerne an Stefanie Hillesheim (stefanie.hillesheim@wi.thm.de) oder Martina Schmitt (martina.schmitt@wupperinst.org).

OER-Materialien

Spiele zu Ressourcen und Stoffströmen „Ressourcen auf der Spur“

» Download des Good Practice (PDF) «
Christian Baron | zusammen-weiterdenken

Beschreibung

Spielebasiertes lernen.
Die Spiele dienen dazu eine Sensibilisierung im Kontext Ressourcen, Stoffströme, Kreislaufwirtschaft, Abfälle und (engl.) Circular Economy als Unterstützendes Werkzeug in Workshops. Das Lernerlebnis ist höchst-interaktiv.

Komplexes einfach machen.
Wertschöpfungsketten sind komplex. Die transparente Darstellung ermöglicht spielerisch die
Wertschöpfungsketten über den eigenen Aktionsradius hinaus zu verstehen und somit Veränderungen anzustoßen.

Open for education.
Wir glauben daran, dass Informationen für den Bildungssektor frei zugänglich sein sollten. Mehrwert soll für möglichst viele entstehen. Es darf diskutiert und philosophiert werden.

Alle werden genannt.
Die Inhalte werden kollaborativ erarbeitet und sollen nach Abschluss des Projekts unter Nennung aller Mitwirkenden öffentlich zugänglich gemacht werden.

Veranstaltungsform 
Vorlesung und Seminar

Durchschnittliche Anzahl Studierende
25

Prüfungsform
Projekt und Klausur


Umsetzung

Die Welt verändert sich. Welchen Einfluss haben Ressourcen, Materialien und Produkte auf diese Veränderung? Welche Einflüsse hat dies auf unseren Alltag? Wir gehen den Stoffströmen auf den Grund um ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Lieferketten und Herkunft der Rohmaterialien für unsere Produkte zu erhalten. Wir beleuchten die Interessenvertreter aktueller Lieferketten und ergründen mögliche zukünftige Veränderungen auf Versorgungssicherheit, Produkt und Qualität. Neben den eingehenden Ressourcen betrachten wir die ausgehenden Ströme. Welchen Einfluss haben diese Größen auf die Wertschöpfung im Unternehmen und auf die Umwelt? Wir beleuchten das

Thema Abfälle, die Produktion und Entsorgung und die damit verbundenen Auswirkungen in Bezug auf unterschiedliche Stoffströme.
„Ressourcen auf der Spur“ beinhaltet Spiele im Kontext Ressourcen- und Stoffströme. Dies dient der Sensibilisierung für die Komplexität, diese Ströme transparent darzustellen. Das erweiterte Verständnis zu Stoffströmen ermöglicht Teilnehmenden Wertschöpfungsketten über den eigenen Aktionsradius hinaus zu verstehen und somit darüber hinaus Veränderungen anzustoßen. Um das Lernerlebnis höchst-interaktiv zu gestalten wird die Methodik des spielebasierten Lernens genutzt. Die Spiele dienen als Aufklärungsmaterial im Kontext Ressourcen, Stoffströme, Kreislaufwirtschaft, Abfälle und (engl.) Circular Economy als Unterstützendes Werkzeug in Workshops. Die Inhalte der Spiele und Methodiken werden kollaborativ erarbeitet und sollen nach Abschluss des Projekts unter Nennung aller Mitwirkenden für die Lehre frei und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Eingesetzte Methoden / Tools

Design Thinking

Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Die Studierenden erlernen: Kenntnisse und Bewusstsein in den Teilbereichen, Ressourcen, Stoffströmen, Wertschöpfung, Kreislaufwirtschaft, Abfälle und Circular Economy. Sie können diese und angrenzende Themen verstehen, beschreiben, vereinfachen und in unterschiedlichen Medien anschaulich darstellen.

Methodenkompetenz
Die Studierenden können: Informationen auswerten, interpretieren und diese in einfache Handlungsempfehlungen und Produktbeschreibungen erstellen und diese in unterschiedlichen Medien mit bildlich und sprachlich angepasst darstellen.

Sozialkompetenz
Die Studierenden können:

  • sich im Team organisieren und einen Handlungsrahmen entwickeln. Soziale Interaktion im Team und in entwickelten Spielen testen und erfahren,
  • die Sichtweise und Interessen anderer verstehen, analysieren und interpretieren sowie auf deren Ideen und Erkenntnissen aufbauen und
  • neue Lösungen erarbeiten,
    eigene Ideen und Ideen anderer in Frage stellen und konstruktiv gestalten.

Selbstkompetenz
Die Studierenden können

  • ihre Entwicklungen fachkompetent gegenüber Dritten darstellen und bereit sein, sich (konstruktiv) mit anderen Vorstellungen, Anregungen und Kritik auseinanderzusetzen
  • eigene Ideen und Lösungsansätze kreativ entwickeln, reflektieren und präsentieren.

Curriculare Verortung

Studiengang
Information Design

Studienschwerpunkt
alle

Modulart
Grundlagenmodul

Semester
1 (CrP: 5, SWS: 5)

Kontaktdaten

Dr.-Ing. Christian Baron
office@zusammen-weiterdenken.de
https://www.zusammen-weiterdenken.de

Prof. Dr. Constance Richter
constance.richter@hs-aalen.de
https://www.hs-aalen.de/de/users/262

Lebenszyklusorientiertes Produktionsmanagement (LZOPM)

» Download des Good Practice (PDF) «
Christian Abt | Technische Hochschule Mittelhessen

Beschreibung

Das Modul LZOPM soll das Produktionsmanagement eines Produktes im Sinne des ganzheitlichen Life Cycle Managements und Circular Economy abbilden: angefangen bei der Ideengenerierung mit Kreativitätstechniken, dem Produktmanagement, des Innovationsmanagements, des EcoDesigns bis hin zur Planung einer nachhaltigen und sauberen Produktion von selbst entwickelten „grünen Produkten und Dienstleistungen“ sowie der Gestaltung von nachhaltigen Wertschöpfungsketten (WSK) entlang ihres kompletten Lebensweges (Cradle-2-Grave). Dies geschieht stets im Spannungsfeld der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – sozial, ökologisch und ökonomisch.

O-Ton: „Das Modul LZOPM war dieses Semester eines meiner Highlights. Insbesondere der alternative Kursaufbau im Vergleich zu anderen Modulen bereitete mir Freude. Im Gegensatz zu anderen Kursen sind die Aufgabenstellungen bei LZOPM frei gestaltet. Man muss sich eigene Gedanken machen und selbst überlegen, wie man die Aufgabe lösen möchte. Das Hauptthema „Nachhaltigkeit“ der Veranstaltung ist zeitgemäß und bietet nachvollziehbare reale Bezüge. Die wöchentlichen Aufgaben bauen aufeinander auf, wodurch man Stück für Stück tiefer in die Thematiken des Kurses einsteigt. Die offenen Fragestellungen der Aufgaben erforderten Eigenständigkeit bei der Bearbeitung.“

Veranstaltungsform 
Vorlesung und Übung, Projektarbeit (digital)

Durchschnittliche Anzahl Studierende
30 – 80

Prüfungsform
Projektarbeit in Gruppen, Reflexionsportfolio

Umsetzung

Die Studierenden erarbeiten in sechs Challenges über das Semester hinweg aufeinander aufbauende Aufgaben. Komplexität und Anspruch steigen dabei von Challenge zu Challenge. Die Ergebnisse werden zusammengetragen und im Kurs bewertet und diskutiert. Der Zeitrahmen der Challenges liegt bei einer Woche. Sie münden in eine große Challenge (Challenge 7), in der die Studierenden gemeinsam ein Produkt entwickeln müssen (Zeitrahmen 6 Wochen).

Fokussiert wird auf Kreativität, Problemlösefähigkeit und Entscheidungsfreude. Die Studierenden werden gezwungen, eigene Grenzen zu definieren und den Workload von 8 Stunden pro Woche eigenständig einzuhalten. Sie arbeiten eigenorganisiert in kleinen Teams und kommunizieren über Plattformen wie Miro, Padlet, Moodle-(foren) usw.

Parallel zu den Challenges findet in Individualteilen eine persönliche Reflexion statt, einmal als individuelle Aufgabe in den jeweiligen Challenges, einmal als regelmäßige Reflexion der eigenen Arbeit in Form eines Reflexionsportfolios.

Im Sommersemester 2022 waren die Challenges wie folgt gestaltet:

Challenge 1 – Unternehmen & Startups und ihre WSK

  • Recherche von Startups/Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen
  • Wie gestalten die Unternehmen Nachhaltigkeit und ihre Wertschöpfungsketten? Welche Materialien (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe) werden bezogen (Wie, woher, Art)?
  • Erstellen von Steckbriefen in Padlet, um die Ergebnisse mit dem Kurs zu teilen


Challenge 2 – WSK

  • Erarbeitung von Rahmenbedingungen der WSK (Was versteht ihr unter WSK? Welche Arten von WSK gibt es? Wie sehen die Prozesse innerhalb einer WSK aus? Woran erkennt man eine innovative WSK? Was macht eine nachhaltige WSK aus? usw…)
  • In der Individualchallenge werden die gesammelten Informationen weiterverarbeitet.
Challenge 3 – Nachhaltigkeit
  • Recherche zu Dimensionen der Nachhaltigkeit (Soziale, ökologische, ökonomische Aspekte von Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit in der WSK und weiteren) in Bezug auf technische, sozio-kulturelle, ökologische, ökonomische, politische und rechtliche Faktoren
  • In der Individualchallenge beschreiben die Studierenden ihre eigenen Berührungspunkte mit Nachhaltigkeit.

Challenge 4 – Rohstoffe der Welt

  • Storyline: „Jeder von euch ist ab sofort globale*r Wertschöpfungskettenmanger*in in einem mittelständischen Unternehmen. Eure Chefin will die Lieferketten „sauber“ gestaltet bekommen und bittet euch, eine IST-Analyse zu Materialien anzufertigen. Sie will einen möglichst tiefen Einblick der Wertschöpfungsketten bezogen auf unterschiedliche Materialien erhalten, um strategische Transformationsentscheidungen treffen zu können.“
  • Recherche zu Werkstoffen (Hersteller / Förder- bzw. Anbauland, Verwendung, Eigenschaften, CO₂-Fußabdruck, Recyclingfähigkeit, Preis (Stand) und Quellenangaben)
  • Visuelle Abbildung der WSK
  • Individualchallenge: Erstellung eines Steckbriefs, Bewertung entlang der WSK und Erstellung einer Hot-Spot-Analyse


Challenge 5 – Circular Economy

  • Erarbeitung der Circular Economy (Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren, Hebel und Akteure, Indikatoren, Chancen usw.)
  • Individualchallenge: Bewertung eines Trends von Circular Economy


Challenge 6 – Eco Design

  • In dieser Challenge wird das gesamte Wissen der bisherigen Challenges verarbeitet und für die letzte Challenge aufbereitet.
  • Studierende erstellen Aufgabensammlung zu Themenbereichen in Trello (materialeffizientes Design, materialgerechtes Design, energieeffizientes Design, schadstoffarmes Design, usw.)


Challenge 7 – Projekt 
(Aufwand 6 Wochen)

  • Ziel der letzten Challenge ist, ein Produkt zu designen, welches eine klare Vision und Mission hat und dabei einen wirklichen nachhaltigen Impact erzeugt (z.B. Tiny Haus / Tiny Mobil mit entsprechenden Anforderungen); Fokus soll auf Transparenz entlang der gesamten (globalen) Wertschöpfungskette und alle Aktivitäten sollen auf Kreislauffähigkeit ausgerichtet sein.
  • Die Studierenden werden eingeteilt in Entwicklungsabteilung, Controlling, Strategieabteilung
  • Mittels Miro muss ein komplettes Unternehmen aufgebaut werden, immer im Hinblick auf Nachhaltigkeit, globale WSK
Eingesetzte Methoden / Tools
  • Padlet, Miro, Trello, Moodle
  • Kreativitätstechniken
  • Reflexionstagebuch
  • Hot-Spot-Analyse u. a.
  • Methoden agiles Projektmanagement
Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Die Studierenden können

  • die Grundlagen der Circular Economy, Startups, EcoDesign, strategischen Produktionsmanagement, Gemeinwohlökonomie verstehen sowie anwenden und beurteilen, deren Zusammenhänge und Diskrepanzen,
  • Produkte, Dienstleistungen und Wertschöpfungssysteme in Hinblick auf Nachhaltigkeit beurteilen und charakterisieren dabei Produkte und Wertschöpfungsketten in Hinblick auf Circular Economy,
  • Gemeinwohlökonomie und gestalten eigenständig Produkte & Produktionssysteme, die diesen Anforderungen entsprechen,
  • die Strategien des EcoDesign und deren Auswirkungen beurteilen und entwickeln geeignete Produkt- und Produktionsstrategien für bessere Systeme.

Methodenkompetenz
Die Studierenden können

  • für das Selbst- und Gruppenmanagement digitale Organisations-Tools nutzen,
  • EcoDesign und DesignForX unterscheiden und entwerfen eigene Produkte,
  • Die Auswirkung unternehmerischen Handelns im Sinne der Nachhaltigkeit, Circular Economy, beurteilen,
  • Produkte, Dienstleistungen und Wertschöpfungssysteme bewerten,
  • wissenschaftliche Methoden wie Nutzwertanalysen und Hot-Spot-Analysen anwenden.

Sozialkompetenz
Die Studierenden können

  • alleine und in Gruppen zielorientiert und auf Augenhöhe gestalterisch zusammenarbeiten,
  • die Sichtweise und Interessen anderer verstehen, analysieren und interpretieren sowie auf deren Ideen und Erkenntnissen aufbauen und neue Lösungen erarbeiten,
  • eigene Ideen und Ideen anderer in Frage stellen und konstruktiv gestalten,
  • andere für eine eigene Sache mobilisieren und die Interessen der Gemeinschaft wahren.


Selbstkompetenz
Die Studierenden können

  • sich auf verändernde Umstände einstellen,
  • eigene Ideen und Lösungsansätze kreativ entwickeln,
  • ein tieferes Verständnis für Nachhaltigkeit mit Steigerung der Achtsamkeit im privaten Umfeld entwickeln,
  • Wissenslücken erkennen und schließen sie eigenständig,
  • ihren Lernfortschritt reflektieren und ihr Lernverhalten ggf. (methodisch/zeitlich) anpassen,
  • ihren Lernprozess den individuellen Ressourcen entsprechend sinnvoll planen und strukturieren.
Curriculare Verortung

Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen, B. Sc.

Studienschwerpunkt
alle

Modulart
Pflichtmodul

Semester
4 (CrP: 5, SWS: 4)

Kontaktdaten

Christian Abt
christian.abt@wi.thm.de
https://www.thm.de/wi/ 

Literatur, Links

https://www.thm.de/wi/studium/sie-wollen-studieren/wi-industrie

Material- und Fertigungskunde für Produktdesigner*innen

» Download des Good Practice (PDF) «
Prof. Anke Bernotat | Universität Folkwang

Beschreibung

Unterteilt in die Gruppen: Holzwerkstoffe, Metalle, Kunststoffe, Glas, Keramik und andere anorganische Nichtmetalle, Textilien und Materialien der Bioökonomie lernen die Studierenden die jeweiligen Eigenschaften, Verarbeitungsmethoden und Anwendungen einer Vielzahl an Materialien kennen. Die Inhalte sind multimedial aufbereitet mit vielen Bildern, Videos und einer umfassenden Materialsammlung zum Anfassen. Ebenso finden regelmäßige Exkursionen zu Fertigungs- und Recyclingstellen statt. Zu allen Materialgruppen, aber auch zu spezifischen Werkstoffen werden Strategien diskutiert wie nachhaltig mit diesen umgegangen werden kann. Es werden verschiedene Berechnungstools für die Umwelteinflüsse der Materialien und Produkte vorgestellt und an Beispielen erprobt.

Im Wechsel zu diesen Vorlesungen finden praktische Übungen mit den jeweiligen Materialien statt. Die angehenden Produktdesigner*innen fertigen aus diversen Materialien den immer gleichen Suppenlöffel, lernen somit auch praktische Fertigkeiten im Umgang mit dem Material. Dabei lernen die Studierenden nicht nur verschiedene Werkstätten, sondern auch Expert*Innen für die jeweiligen Materialien kennen.

Im weiteren Verlauf des Kurses, analysieren die Studierenden ein selbstgewähltes Produkt, hinsichtlich der verwendeten Werkstoffe und Fertigungsverfahren. Diese Analysen werden als „zerlegte Dinge“-Plakate aufbereitet. Ebenso haben die Studierenden die Gelegenheit beim Repairday, mitgebrachte Geräte zusammen mit Expert*innen zu reparieren und dabei neben dem Aufbau der Produkte auch etwas über Zerlegbarkeit, Reparierbarkeit und Langlebigkeit von Produkten zu lernen.

Veranstaltungsform 
Vorlesung, Seminar mit Werkstattübungen und ergänzenden Formaten

Durchschnittliche Anzahl Studierende
20

Prüfungsform
Poster, Präsentation der Löffel

Umsetzung

Das Modul „Material und Fertigung“ ist ein im Grundstudium angesiedeltes Pflichtmodul, das Studierenden ein Grundwissen über Materialien aneignen soll. Die angehenden Designer*innen lernen materialgerecht zu gestalten und dabei sowohl die Umwelteinflüsse als auch kulturelle Hintergründe dieser materialbezogenen Entscheidungen zu beachten.

Der Kurs versteht sich somit als Grundstein um verantwortungsbewusste Designer*innen auszubilden, die aus den Möglichkeiten verschiedenster Materialien schöpfen und zugleich ressourcenleichter gestalten können. Im Wechsel wird dieses Materialwissen sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt. Die vier Semesterwochenstunden teilen sich in den Teil Vorlesung, in welchem Faktenwissen vermittelt wird (Knowing That) und anschließenden Werkstattübungen in welchen praktisches Wissen (Knowing How) erlernt wird. (Begriffe von Gilbert Ryle) Das vorher gesehene und gehörte Wissen wird durch reale Beispiele und Übungen im Material besser eingeprägt und verstanden. Die sich ergänzenden theoretischen und praktischen Teile haben jedoch nicht nur didaktische Vorteile. Dieses forschende Lernen und praktische Fähigkeiten im Material bilden die Grundlagen für späteres Experimentieren im Material, materielle Analogien und mentale Modelle, sowie eine gesamtheitliche Denkweise. In der Lehrerfahrung der letzten Jahre, hat es sich als essentiell herausgestellt für nachhaltige Materialstudien, Produktideen oder Zukunftsvisionen über eine solide Basis an theoretischem und praktischem Materialwissen zu verfügen.

Das Modul findet jeweils zum Sommersemester statt und wird im Wintersemester durch einen spezialisierten Materialkurs mit wechselnden Schwerpunkten ergänzt. Das aufgeführte Beispiel zeigt das gesamte Repertoire. Die Zeitpläne sind dabei je nach Ausgestaltung minimal unterschiedlich. Im Folgenden werden die theoretischen Formate (Vorlesungen) und die praktischen Formate (Löffel, Exkursionen, Repairday, Poster) detaillierter ausgeführt.

Vorlesungen

Die Vorlesungen sind jeweils multimedial und interaktiv gestaltet. Dazu gehören viele Beispielbilder, Videos, Diskussionspunkte sowie eine didaktische Materialsammlung.

Rahmenvorlesungen
Die erste Vorlesung erklärt grundlegende Begriffe der Werkstoffkunde und eröffnet verschiedene Perspektiven auf Materialien aus den Naturwissenschaften, Kulturwissenschaften und der Gestaltung, aber auch erste ökologische Ansätze, nachhaltiger mit Material umzugehen.

Nachhaltigkeitsvorlesungen
In weiteren Vorlesungen wird die Geschichte der Nachhaltigkeit mit ihren Ursprüngen in der Forstwirtschaft und Klimaforschung, wichtigen Meilensteinen und Konzepten wie den Limits to Growth, dem Brundtland Bericht, Faktor 4/10 Doppelte Entkopplung, den Sustainable Development Goals, dem IPCC, den Planetare Grenzen und Tipping Points vorgestellt. Anschließend werden grundlegende Nachhaltigkeitsstrategien aufgezeigt. (drei Säulen der Nachhaltigkeit ökologisch, sozial, ökonomisch oder Effizienz, Konsistenz, Suffizienz,)

Die Verbindung von Design und Nachhaltigkeit wird anhand vieler Begriffe analysiert und verschiedene Möglichkeiten werden besprochen. Dies sind unter anderem Design für Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Cradle to Cradle, Transformationsdesign, Postwachstumsdesign, Ecodesign, Transition Design, Social Design, Design for Behavior Change, Green Design, Beyond Human Design, Grundregeln aus der Natur abgeleitet (Frederik Vesper)

Anschließend an einen Überblick über verschiedene Nachhaltigkeit Assessment Methoden (LCA, MIPS…) werden gemeinsam verschiedene Ressourcenberechnungstools erprobt. (WI Persönlicher Ressourcenrucksack Rechner), Produkte (Ecolizer), IDEMAT.

Vorlesungen Materialgruppen
Den Hauptteil der Vorlesungen nehmen die Einführungen zu den verschiedenen Materialgruppen ein. Dies sind Holzwerkstoffe, Naturmaterialien, Textilien, Metalle, Kunststoffe aufgeteilt in Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere, sowie anorganische Nichtmetalle wie Glas, Beton oder Keramik und Materialien der Bioökonomie. In diesen Vorlesungen soll ein Überblick über viele Werkstoffe, die dazugehörigen Fertigungsverfahren und Konstruktionsbedingungen vermittelt werden. Ebenso werden spezifische Nachhaltigkeitsaspekte dieser Gruppen diskutiert. Obwohl der Fokus der Vorlesungen auf einem breiten Überblick liegt, werden mit gelegentlichen Tiefen interessante Innovationen, kritisch zu betrachtenden Werkstoffen oder ihren ökologischeren Alternativen hervorgehoben.

Praxis

Praxisübungen Löffel
Aus den Materialien Massivholz, Stahlblech, Gießkeramik, Polystyrol oder Aluminium-Sandguss fertigen die Studierenden den immer gleichen asiatischen Suppenlöffel. Die scheinbar einfache, aber bei näherem Betrachten doch komplexe, Form hilft die Unterschiede verschiedener Materialien und Fertigungsverfahren hervorzuheben. Die Studierenden erlangen durch diese Übungen ein Gefühl für die Materialien. Häufig sind die Übungen der erste Kontakt mit dem jeweiligen Fertigungsverfahren. Die Studierenden lernen dabei von erfahrenen Handwerksmeister*innen und Expert*innen. Neben Fachwissen wird dadurch vor allem prozedurales Wissen (Knowing How) vermittelt. Für die Löffel Übungen werden sowohl die vorhandenen Werkstätten an der Folkwang Universität der Künste (Holz, Metall, Kunststoff, Keramik) genutzt als auch externe Workshopmöglichkeiten im Rahmen von Exkursionen (Aluminium-Sandguss).

Exkursionen

Neben den Exkursionen zum Sandguss, bieten Ausflüge in Museen Möglichkeiten an anderen Gegenständen die jeweiligen Materialien und Fertigungsverfahren zu sehen. Mehrfache Exkursionen haben in den letzten Jahren zu dem Campus nahen Ruhrmuseum und Red Dot Museum stattgefunden sowie zur Schrottinsel in Duisburg und zur Glasherstellung von Owen-Illinois in Holzminden.

Poster zerlegte Dinge

Als Übung werden Gegenstände auseinander gebaut. Dies sind häufig elektronische Geräte, aber auch Kleidung, Schuhe, Skateboards, mechanische Kameras, oder Feuerzeuge waren schon dabei. Die Aufgabe besteht dabei aus dem Zerlegen der Objekte in möglichst alle Einzelteile und einer anschließenden Recherche zu den jeweiligen Werkstoffen und Fertigungsverfahren. Als ästhetische Anordnungen der Einzelteile werden die zerlegten Objekte abfotografiert und im Format eines Posters mit der erklärenden Werkstoff-/Fertigungsrecherche abgegeben. Die Studierenden wiederholen durch das Auseinandernehmen von den Dingen nicht nur das angeeignete Materialwissen aus den Vorlesungen, sondern erhalten auch interessante Einblicke über die Funktions- und Konstruktionsweise, als auch die Materialauswahl, Zerleg- und Reparierbarkeit der Dinge. Zerlegte Produkte derselben Kategorie ermöglichen somit auch Quervergleiche zu Dingen von unterschiedlichen Herstellern oder unterschiedlichen Zeiten.

Repairday

Die Studierenden bringen defekte Geräte mit, die zusammen mit Expert*Innen erst analysiert und dann repariert werden. Dazu gehört das reversible Zerlegen, eine gründliche Dokumentation über die Defektanalyse und den Auseinanderbauprozess. Die Studierenden lernen so Hands-On wie Produkte langlebiger gestaltet werden können und wie durch Design die Reparierbarkeit erhöht werden kann.

Als Negativbeispiele wird an manchen Produkten auch eine vermutete geplante Obsoleszenz sichtbar.

Der Repairday findet zusammen mit dem ergänzenden Modul „Fab 101 digitale Fertigungsmethoden“ statt, sodass über einen ganzen Tag hinweg zusammen repariert werden kann. Neben den lehrreichen Einblicken nehmen die Studierenden am Ende des Tages als Erfolgserlebnis ihre wieder funktionierenden Gegenstände mit. Im Sommersemester 2022 konnten so über 70 % der mitgebrachten Geräte erfolgreich repariert werden.

Prüfungsleistung

Neben der regelmäßigen Teilnahme und den Ergebnissen der Löffelübungen, wird als Prüfungsleistung eine Dokumentation und möglichst wiederholbare Anleitung zur durchgeführten Reparatur oder alternativ ein Poster eines zerlegten Dings inkl. der Werkstoff- und Fertigungsanalyse verlangt.

Eingesetzte Methoden / Tools

Ansätze

  • Forschendes Lernen
  • Knowing How und Knowing That


Werkstätten

  • Holzwerkstatt
  • Kunststoffwerkstatt
  • Metallwerkstatt
  • Keramikwerkstatt
  • Aluminium Gießerei


Didaktische Mittel

  • Materialsammlung
  • Videos und Bilder


Nachhaltigkeitsberechnungstools

  • Persönlicher Ressourcenrucksack Rechner (WI)
  • Ecolizer
  • IDEMAT


Formate

  • Repaircafe
  • Zerlegen von Dingen
Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz

  • Materialgerechtes Gestalten, Fachwissen zu Werkstoffen und Fertigung in den Werkstoffgruppen Holzwerkstoffe, Naturmaterialien, Textilien, Metalle, Kunststoffe aufgeteilt in Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere, sowie Anorganische Nichtmetalle wie Glas, Beton oder Keramik und Materialien der Bioökonomie.
  • Grundkenntnisse über die Geschichte Nachhaltiger Entwicklung
  • Grundkenntnisse zu nachhaltigen Designansätzen
  • Spezifische Möglichkeiten zu einem nachhaltigeren Umgang mit diversen Werkstoffen


Praktische Kompetenzen

  • Umgang mit Massivholz, Blech, Gießkeramik, Kunststoff Tiefziehen, Sandguss
  • Auseinanderbauen von Dingen
  • Fehleranalyse und Reparierfähigkeiten
  • Experimentieren
  • Visualisieren


Methodenkompetenz

  • einfache Berechnungstools zum Ressourcenverbrauch
  • Nachhaltigkeitsstrategien Effizienz, Konsistenz, Suffizienz / Ökologisch, Sozial, Ökonomisch
  • Nachhaltige Designansätze


Sozialkompetenz

  • Kontakt und Interaktion mit Handwerksmeister*innen, Expert*innen, Hersteller*innen und Recyclingfachangestellten
  • Zusammenarbeit/Kooperation


Selbstkompetenz

  • Kritische Reflexionsfähigkeit zu den materiellen Auswirkungen eines Produktes
  • Praktische Fähigkeiten ermöglichen ein besseres Experimentieren, Visualisieren und Denken im Material (Mentale Modelle, Analogien)
Curriculare Verortung

Studiengang
B.A. Product Design

Studienschwerpunkt
Grundstudium

Modulart
Pflichtmodul, Grundlagenmodul

Semester
2 (CrP: 6, SWS: 4)

Kontaktdaten

Prof. Anke Bernotat
anke.bernotat@folkwang-uni.de

M. A. Rolf Brändle
rolf.braendle@folkwang-uni.de

Gestaltung und Innovation

Unternehmensplanspiel (UPS)

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Prof. Dr. Timo Nuyken | Technische Hochschule Mittelhessen

Beschreibung

Im Unternehmensplanspiel bearbeiten die Studierenden anwendungsorientierte Aufgabenstellungen aus dem Bereich der strategischen und operativen Unternehmensplanung in Produktionsunternehmen. Bei der Unternehmensplanung werden Nachhaltigkeitsaspekte in folgenden Bereichen berücksichtigt:

  • Absatzplanung (Kundenbedürfnisse und Unternehmensimage)
  • Forschung und Entwicklung (Ökologieindex, Wertanalyse)
  • Produktion (Umweltindex, Umweltanlagen, Umweltabgaben)


O-Ton: „Bei dem Modul UPS hatte ich die Möglichkeit, die Bedeutung von Managemententscheidungen in Produktionsunternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit anwendungsorientiert selbst zu erleben.“

Veranstaltungsform 
Praktikum

Durchschnittliche Anzahl Studierende
3 Gruppen á 20 Studierende

Prüfungsform
Klausur

Umsetzung

Die Studierenden übernehmen die Geschäftsführung eines Produktionsunternehmens. In dem Unternehmen werden Drucker produziert, deren Produkteigenschaften unter anderem durch einen Ökologieindex abgebildet werden. Im Ökologieindex spiegelt sich der Energieverbrauch und die Recyclefähigkeit des Geräts wider, sowie der Emissionsgehalt. Je höher der Index für Ökologie, desto größer die Akzeptanz des Produktes am Markt. Neben dem absoluten Wert des Indexes spielt der relative Abstand zu den Indizes der Konkurrenz eine große Rolle. Für die Verbesserung der Produkt- eigenschaften ist der Bereich F & E verantwortlich, der von den Studierenden aktiv beplant wird.

Im nachfolgenden, exemplarischen Marktforschungsbericht ist zu sehen, dass alle Studierenden in F & E investiert haben, um die Ökologieindizes vom Ausgangswert (100) auszusteigern.

Außerdem wird das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit in jeder Periode mittels eines
Indexes bestimmt. Zur Indexbestimmung trägt unter anderem die Umweltbelastung durch das Unternehmen (Umweltbelastungsindikator) bei. Der Umweltbelastungsindikator stellt eine gesetzliche Norm zur Bestimmung der Umweltverträglichkeit der Produktion der Unternehmen dar. In den Indikator fließen der Umweltindex der Fertigungsanlagen und die Investitionen in Umwelttechnik ein.

Erfüllt ein Unternehmen die gesetzliche Norm nicht, so muss es eine Abgabe an die Umweltbehörde leisten, die als Verschmutzungszertifikat oder Emissionsabgabe interpretiert werden kann. Der Umweltindex der Fertigungsanlagen kann durch Beschaffung von neuen oder die Verschrottung von alten Fertigungsanlagen verbessert werden.

Mit Investitionen in Umwelttechnik wie Kläranlagen oder Filter (End-of-Pipe-Investitionen) kann die Umweltbelastung durch das Unternehmen verringert werden.

Der Umweltbelastungsindikator des Unternehmens beeinflusst folgende Faktoren direkt:

  • Absatz
  • Fehlzeiten des Fertigungspersonals
  • Motivation der Fertigungsmitarbeiter
  • Aktienkurs


Die nachfolgende Übersicht zeigt, dass die Studierenden sich für den Kauf neuer Fertigungsanlagen und damit für eine Verbesserung des Umweltindexes entschieden haben.

Die Studierenden haben außerdem in Umweltanlagen investiert und damit den Umweltbelastungsindikator ihres Unternehmens verbessert.

Die Studierenden können mit Ihren Unternehmen außerdem noch in Wertanalyse investieren und dadurch den Materialverbrauch für die Produktion reduzieren.

Für den Erfolg im Unternehmensplanspiel sind folglich eine intensive Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsaspekten in Produktionsunternehmen und deren Berücksichtigung bei der Unternehmensführung erforderlich.

Eingesetzte Methoden / Tools

Planspielsoftware

Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Die Studierenden können

  • die Teilbereiche und -aufgaben einer Unternehmensplanung erklären, Interdependenzen herausstellen und diskutieren,
  • aufbauend auf den Ergebnissen einer Unternehmens-, Konkurrenz- und Umfeldanalyse Unternehmensziele formulieren,
  • zur Planerreichung alternative Handlungsmöglichkeiten (z. B. für die Bereiche Beschaffung, Produktion, Marketing, Investition und Finanzierung) entwickeln, die Alternativen bewerten und geeignete auswählen.


Methodenkompetenz

Die Studierenden können

  • Methoden zur Unternehmens-, Konkurrenz- und Umfeldanalyse anwenden, Ergebnisse auswerten und interpretieren,
  • betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Methoden zur Bearbeitung von Aufgabenstellungen im Rahmen der Unternehmensplanung anwenden.


Sozialkompetenz

Die Studierenden können

  • sich im Team organisieren und einen Handlungsrahmen entwickeln,
  • Entscheidungen unter Zeitdruck und Unsicherheit im Team gemeinsam treffen.


Selbstkompetenz

Die Studierenden können

  • ihre Zielsetzungen und Entscheidungen fachkompetent gegenüber Dritten argumentativ vertreten und bereit sein, sich (konstruktiv) mit anderen Vorstellungen, Anregungen und Kritik auseinanderzusetzen,
  • die Ergebnisse reflektieren und präsentieren.
Curriculare Verortung

Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen, B. Sc.

Studienschwerpunkt
alle

Modulart
Pflichtmodul

Semester
6 (CrP: 5, SWS: 4)

Kontaktdaten

Prof. Dr.-Ing. Timo Nuyken
timo.nuyken@wi.thm.de
https://www.thm.de/wi/ 

Ganzheitliches Life Cycle Management (GLCM)

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Prof. Dr. Christoph Herrmann | Technische Hochschule Braunschweig

Beschreibung

Ein technisches Produkt durchläuft verschiedene Lebenszyklusphasen – von der Produktidee und Entwicklung, über die Produktion, die eigentliche Nutzung bis hin zur Verwertung. Mit Blick auf die aktuellen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen müssen alle diese Phasen entsprechend dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung gestaltet werden. Dabei gilt es sowohl die Bedürfnisse aller Menschen einer Generation gleichberechtigt zu berücksichtigen als auch die Bedürfnisse heutiger Generationen zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen. Für Management, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens bedeutet dies in zunehmendem Maße ein Denken in komplexen dynamischen Systemen. Life-Cycle-Management ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen in solchen Systemen hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Auswirkungen zu verstehen und zu verbessern.


Veranstaltungsform 
Vorlesung und Teamprojekt

Durchschnittliche Anzahl Studierende
80 – 120

Prüfungsform
Klausur

Umsetzung

Studierende lernen in der Lehrveranstaltung „Ganzheitliches Life-Cycle-Management“ zentrale Herausforderungen und Zusammenhänge zwischen globalen ökonomischen und ökologischen Entwicklungen zu erkennen und Denkfallen komplexer Systeme mithilfe der Methoden des Life-Cycle-Managements zu vermeiden. Hierfür gilt es in einem ersten Schritt Bedeutung und Hintergrund des Begriffs der Nachhaltigkeit zu verstehen und Konsequenzen für Unternehmen ableiten zu können. Darauf aufbauend werden die bestehenden Lebenszyklen von technischen Produkten betrachtet, um schließlich einen Bezugsrahmen für ein ganzheitliches Life Cycle Management herzuleiten. Innerhalb dieses Rahmens lernen die Studierenden schließlich verschiedene Methoden kennen, mit deren Hilfe sie ökologische wie ökonomische Auswirkungen analysieren und quantifizieren können. Studierende werden so für ein Lebenszyklusdenken sensibilisiert und lernen die relevanten ingenieurwissenschaftlichen Methoden und Vorgehensweisen anzuwenden. Letztlich sollen Studierende so zu verantwortlichem Handeln befähigt werden und die Fähigkeit zu ganzheitlichem Denken entwickeln.

Die Veranstaltung besteht aus einer Vorlesung, einem Teamprojekt, welches die klassische Saalübung ersetzt, einem ganztägigen Unternehmensplanspiel sowie einer Postersession zum Abschluss der Lehrveranstaltung. Je nach Studiengang ist zudem ein Labor zum Thema Industrielle Produkt-Service-Systeme Teil der Veranstaltung, sowie der Bearbeitung einer eigenständigen Aufgabe. Die Lehrveranstaltung schließt mit einer Prüfung.

Am Beginn des Lernprozesses steht mit der globalen Notwendigkeit nach einer nachhaltigen Entwicklung ein ausgesprochen komplexes Problem. Innerhalb dieses Rahmens sollen Studierende auch ihre eigenen Konzepte, Einstellungen und Werte hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen erkunden. Die im ersten Abschnitt dargelegten Lehrziele beinhalten somit Fachkenntnisse über Methoden, Werkzeuge und Zusammenhänge sowie professionelle Kompetenzen wie Analyse, Evaluation oder das Lösen von Problemen im Team.

Im Laufe der ersten Hälfte der Veranstaltung füllen die Studierenden dabei zunächst ihren individuellen „Werkzeugkoffer“ mit Methodenwissen zur Analyse und Kalkulation von ökonomischen und ökologischen Fragestellungen. Diese Informationsvermittlung findet in Form einer Vorlesung statt, die durch den Einsatz von kurzen Filmen, denkanregenden Fragen und Diskussion dieser Fragen im Plenum in Teilen interaktiv angelegt ist. Ein durchgängiges vorlesungsbegleitendes Beispiel bietet zudem eine zusätzliche Orientierung hinsichtlich des Lernstoffes. Als weitere Unterstützung können die fachwissenschaftlichen Inhalte der Veranstaltung auch anhand des Buchs „Ganzheitliches Life Cycle Management – Nachhaltigkeit und Lebenszyklusorientierung in Unternehmen“ im Selbststudium vertieft werden. Das Buch ist in größerer Zahl in der Universitätsbibliothek zur Ausleihe sowie innerhalb des TU-Netzes als E-Book verfügbar.

In der zweiten Hälfte des Semesters ist die Lehrveranstaltung geprägt durch ein ganztägiges Unternehmensplanspiel, das während der Vorlesung im Plenum sowie in Gruppenarbeiten vor- und nachbereitet wird. Hiermit wird eine studierendenorientierte Lernumgebung geschaffen, zur Anwendung der erworbenen Kenntnisse sowie zum Erwerb von handlungsorientierten Kompetenzen. Im Rahmen der Vorlesung wird zunächst ein Szenario zu den Themen Automobilindustrie und Elektromobilität präsentiert. In kleinen Gruppen erarbeiten die Studierenden darauf aufbauend in Form einer Fallstudie konkrete Vorschläge zur Umgestaltung von Automobilkonzernen (Teamprojekt). Diese Ergebnisse sind anschließend Ausgangspunkt für das Unternehmensplanspiel „Holistic“.

Die im Rahmen des Planspiels gemachten Erfahrungen fließen im Anschluss wieder in die Vorlesung ein. Als Ausgangspunkt hierfür erarbeiten die Studierenden in Kleingruppen jeweils eine Präsentation, in der sie ihre Erfahrungen dokumentieren. Diese Präsentationen werden dann im Plenum der Vorlesung vorgetragen und diskutiert. Das zunächst abstrakte Methodenwissen und insbesondere das der Lehrveranstaltung zugrunde liegende Modell zum ganzheitlichen Life-Cycle-Management kann so in einem handlungsorientierten Rahmen angewendet und mit persönlichen Erfahrungen verknüpft werden.

Teil der Veranstaltung ist die Geschichte der fiktiven Firmen „Big Motors“ und „TUBS Consult“. Alle Personen und Ereignisse in diesem Zusammenhang sind fiktiv dargestellt. „Big Motors“ ist die strukturelle und narrative Grundlage für das Teamprojekt und auch Basis der „Unternehmenssimulation“ (Planspiel Holistic). Diese Veranstaltung wurde 2018/2019 im Rahmen des Innovationsprojektes GLuE (Gemeinsam Lernen und Erfahren) als interdisziplinäres Projekt zwischen dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik und der Abteilung Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie des Instituts Psychologie neu konzipiert.

Eingesetzte Methoden / Tools
  • Unternehmenssimulation/Planspiel Holistic
  • Teamprojekt
  • Kleingruppenarbeit
  • Lehrgespräch
  • Präsentationen
  • Lehrvideos
  • Postersession
  • Peer-Consultancy
Zu erzielende Kompetenzen

Die Studierenden

  • können relevante Herausforderungen und Zusammenhänge zwischen globalen ökonomischen und ökologischen Entwicklungen erkennen und in den Bezugsrahmen des Ganzheitlichen Life Cycle Management einordnen,
  • können die zentralen Elemente einer Nachhaltigen Entwicklung nennen und mithilfe des Bezugsrahmens analysieren,
  • sind in der Lage, lebenszyklusorientiere Konzepte zu analysieren, um nachhaltige Lebenszyklen technischer Produkte grundlegend zu entwickeln,
  • können in komplexen dynamischen Systemen denken und das Modell lebensfähiger Systeme skizzieren,
  • sind in der Lage, lebensphasenübergreifende und bezogene Disziplinen zu unterscheiden und mithilfe des St. Galler Managementkonzeptes und des Bezugsrahmens zu erörtern,
  • können das Vorgehen einer Ökobilanz reproduzieren und dabei die Rahmenbedingungen (z. B. Umweltauswirkungen, funktionelle Einheit) benennen und Ergebnisse einer Ökobilanz diskutieren,
  • sind in der Lage, eine ökonomische Wirkungsanalyse mithilfe der Methode des Life Cycle Costing eigenständig durchzuführen,
  • sind in der Lage, sich im Rahmen einer Gruppenarbeit effektiv selbst zu organisieren, die Arbeit aufzuteilen, eine termingerechte Zielerreichung sicherzustellen und eine lösungsorientierte Kommunikation einzusetzen.

Curriculare Verortung

Studiengänge

  • Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Master)
  • Maschinenbau (Bachelor, Master)
  • Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Bachelor)
  • Technologie-orientiertes Management (Master)
  • Bio- und Chemieingenieurwesen (Bachelor, Master)
  • Fahrzeugtechnik und mobile Systeme (Master)
  • Luft- und Raumfahrttechnik (Master)
  • Sustainable Engineering of Products and Processes (Bachelor)


Studienschwerpunkt

alle

Modulart
Pflichtmodul, Wahl(pflicht)modul, Vertiefungsmodul

Semester
div. (CrP: 5, SWS: 3)

Kontaktdaten

Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann
c.herrmann@tu-braunschweig.de
https://www.tu-braunschweig.de/iwf

Literatur, Links

Holistic game : Institute of Machine Tools and Production Technology, Technische Universität Braunschweig

Logistikmanagement

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Florian Schaller | Technische Hochschule Mittelhessen

Beschreibung

Logistik ist ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens und eine Grundvoraussetzung für Wohlstand. In diesem Modul erhalten die Studierenden einen Einblick in dieses hochkomplexe System und in die darin relevanten Prozesse. Sie lernen geeignete Methoden kennen, um logistische Prozesse entlang der Wertschöpfungskette erkennen und bewerten zu können. Sie können im Anschluss außerdem den Einfluss der Unternehmensstrategie auf die Supply Chain Strategie und auf die taktischen und operativen Abstraktionsebenen der Supply Chain sowie den Aufbau der Supply Chain auf den verschieden Abstraktionsebenen nachvollziehen.

Ein besonderer Fokus dieses Moduls liegt auf übergelagerten Trends, die maßgeblich die Ausgestaltung der Logistikprozesse beeinflussen.

Veranstaltungsform 
Seminaristischer Unterricht, Gruppenarbeit

Durchschnittliche Anzahl Studierende
10

Prüfungsform
Hausarbeit + Endpräsentation

Umsetzung

Die Veranstaltung besteht aus einem Vorlesungsteil und einem Selbststudiumsteil. Die Studierenden wählen ein aktuelles Thema aus dem Bereich des Supply Chain Managements. Mögliche Themenschwerpunkte der letzten Semester waren:

  • Digitalisierung in der Supply Chain
  • Nachhaltigkeit in der Supply Chain
  • Mobilität in der Supply Chain
  • Individualisierung und Serviceorientierung in der Supply Chain

Bei allen Themen soll der Fokus Nachhaltigkeit immer mitbedacht werden.

Die Themen werden in Teams über das Semester hinweg erarbeitet und die Ergebnisse schriftlich in einer Hausarbeit sowie in einer Präsentation vorgestellt.

Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Den Einfluss der Unternehmensstrategie auf die Supply Chain Strategie und auf die taktischen und operativen Abstraktionsebenen der Supply Chain nachvollziehen; den Aufbau und die inhaltlichen Aufgaben innerhalb der Supply Chain auf den verschieden Abstraktionsebenen verstehen


Methodenkompetenz

Fragestellungen aus dem Bereich Supply Chain Management wissenschaftlich recherchieren, analysieren, einordnen, dokumentieren und präsentieren; geeignete wissenschaftliche Methoden verwenden, um zu logistischen Fragestellungen einen Erkenntnisgewinn zu erzielen


Sozialkompetenz

Erlernen von Methoden zur gezielten Steuerung des gemeinsamen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns in der Gruppe


Selbstkompetenz

Gezielte Vermittlung von Methoden der Selbstreflexion und der Absicherung des Erkenntnisgewinns

Curriculare Verortung

Studiengang
Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen

Studienschwerpunkt
Life Cycle Management

Modulart
Wahlpflichtmodul

Semester
1 und 2 (CrP: 3, SWS: 2)

Kontaktdaten

M. Sc. Florian Schaller
florian.schaller@wi.thm.de
https://www.thm.de/wi/fachbereich/team/lehrbeauftragte

Literatur, Links
  • APICS (2017): Supply Chain Operations Reference Model (SCOR)
  • Koether, R. (Hrsg.) (2018): Taschenbuch der Logistik

Verstrickungen: Modeverhalten als Indikator für globale Vernetzungen und sozialen Wandel

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Prof. Dr. Markus Caspers | Hochschule Neu-Ulm

Beschreibung

Überprüfen des eigenen Konsumverhaltens anhand des individuellen Modeverhaltens: Wie viele Kleidungsstücke besitze ich, wo kommen sie her, wie lange und wie oft trage ich sie?

Veranstaltungsform 
Seminar

Durchschnittliche Anzahl Studierende
25

Prüfungsform
Präsentation, Academic Paper

Umsetzung

Neben der empirischen Grundlagenarbeit (erheben, interviewen, vergleichen) steht die Analyse des sozialen Habitus im Vordergrund: Mode als Marker für gesellschaftliche Distinktion und Teilhabe.

Modeverhalten und nachhaltiger Konsum haben mehrere Facetten: Mode als textiles Design markiert immer auch gesellschaftliche Zustände und Teilhabe in Form von Identifikation und Distinktion. Wie viele Objekte aus welcher Produktion sind nötig und wie verwende ich sie, um nachhaltig und „fashionable“ zu sein? Welche Techniken, Praktiken und Strategien gibt es: Capsule Wardrobe, Tauschbörsen, Re- und Upcycling, lokale Produktion etc.

Neben einer Präsentation, die eher experimentellen Charakter haben kann (Research through Design), wird in einem Academic Paper eine von den Studierenden erarbeitete Fragestellung zum Themenkomplex erörtert.

Eingesetzte Methoden / Tools

Die Studierenden ordnen Kleidungsstücken die Daten des Kaufs zu und die Nutzungshäufigkeit. Sie stellen Capsule Wardrobes aus ihren Kleidungsstücken zusammen und identifizieren den Überschuss.

Zu erzielende Kompetenzen

1) Fachlich-Methodische Kompetenzen
Die Studierenden lernen die Modetheorie als Theorie von Design als sozialem Marker kennen. Sie verstehen die Interdependenzen von Konsum und Teilhabe bzw. Distinktion über ästhetische Marker und Mode als Zeichen sozialen Wandels. Sie quantifizieren und qualifizieren eigenes und Peer-spezifisches Verhalten und bilden daraus Modelle. Sie werden für Produktlieferketten und Preisgefüge sensibilisiert.

2) Personale Kompetenzen (inkl. soziale Kompetenzen)
Die Studierenden können ihren Lernfortschritt reflektieren und eigene Entwicklungsbedarfe identifizieren. Die Studierenden begreifen über die Verbindung zum eigenen Kleiderschrank die globale Textilkette und die Ursachen sowie die Auswirkungen auf den Alltag im industrialisierten Westen. Sie entwickeln Ansätze zu einem veränderten Konsumverhalten

Curriculare Verortung

Studiengang
BA Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation

Studienschwerpunkt
Einführung in wissenschaftliches Arbeiten

Modulart
Pflichtmodul

Semester
6 (CrP: 2, SWS: 2)

Kontaktdaten

Prof. Dr. Markus Caspers
timo.nuyken@wi.thm.de
Hochschule Neu-Ulm, hnu.de

Literatur, Links

Modetheorie

  • Barthes, Roland (1983): Systeme de la mode. Editions du Seuil. 1. Aufl. 1967. ISBN 9782020063791
  • Barthes, Roland (2010): Die Sprache der Mode. Suhrkamp. 1. Aufl. 1985. ISBN 9783518113189
  • Bourdieu, Pierre (1987): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Suhrkamp. ISBN 978-3-518-28258-8
  • Schulze, Gerhard (2005): Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. 2. Aufl. Campus. ISBN 3-593-37888-4
  • Simmel, Georg (2013): Philosophie der Mode. Zwei Essays. Europäischer Literaturverlag (elv), Erstveröffentlichung 1905/1911. ISBN 9783862677894

Material Explorers – Regionalzirkuläre Material-, Prozess-, Produkt-Konzepte

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Katrin Krupka | German Design Graduates

Beschreibung

Die Kursteilnehmer entwickelten Material-, Prozess- und Produktdemonstratoren auf der Basis regional verfügbarer Rohstoffe und zeigten damit Potenziale für zirkuläre Anwendungen in Design und Architektur auf.

Hochschule der Bildenden Künste Saar – Projekt MATERIAL EXPLORERS


Veranstaltungsform 
Projektarbeit analog & digital

Durchschnittliche Anzahl Studierende
14

Prüfungsform
Präsentation, Dokumentation und Video

Umsetzung

Ein Material macht einen Gegenstand im wahrsten Sinne des Wortes spürbar und erfahrbar. Materialien erreichen auf unmittelbare Weise unsere Sinne. Sie wecken Neugier und fordern uns zum Erkunden auf. Die Kultur der Materialien muss im Zeitalter ökologischer und gesellschaftlicher Krisen neu verhandelt werden.

Analoge und digitale Prozesse, ökoeffiziente Technologien bieten Gestalter*innen Möglichkeiten über Materialitätrelevante Zukunftsthemen zu den Menschen zu bringen. Im Atelierprojekt MATERIAL EXPLORERS werden ausgehend von regional verfügbaren Rohstoffen und durch
die Entwicklung von Material-, Prozess-, Produkt-Demonstratoren Potentiale für zirkuläre Anwendungen in Design und Architektur entwickelt. Ausgehend von einem ganzheitlichen, sensiblen Ansatz für Kultur und Natur werden ökologische, ökonomische sowie soziale Aspekte in die Entwürfe einbezogen. Ziel ist die Entwicklung ganzheitlicher Systeme für eine zukunftsfähige Material-Prozess-Produkt- und letztendlich Konsumkultur.

MATERIAL EXPLORERS fokussiert den Prozess interdisziplinärer, investigativer, explorativer, experimenteller, iterativer, systemischer, ganzheitlicher Designarbeit. Hierfür findet eine kritische Auseinandersetzung mit relevanten Designpositionen zum Thema Material – Design – Forschung, Rezeption von Erkenntnissen aus Wissenschaft & Forschung, ebenso wie Anwendungen aus Kunst, Architektur, Ingenieurwesen, sowie nachhaltig-zukunftsfähigen Prinzipien wie Konsistenz, Resistenz, Suffizienz und Effizienz statt. Über die konkrete Auseinandersetzung mit und Nutzung der eigenen Umgebung sowie lokal verfügbaren Ressourcen und Technologien, wird Gestaltung unmittelbar und die Auswirkungen von Gestaltung ebenso unmittelbar sicht- und spürbar. Durch die Anleitung zu Recherche und Konzeptentwicklung für ergebnisoffene experimentelle Reihen, Material-Produkt-Demonstratoren und deren systematische Überführung in Anwendungsszenarien / Produktentwürfe, können die Studierenden Methoden und Strategien für forschende Designprozesse erproben.

Eingesetzte Methoden / Tools

In den einzelnen Entwürfen werden forschungsbasierte Entwurfsprozesse, Konzeptentwicklungen für ergebnisoffene Material-Produkt-Demonstratoren und deren systematischer Transfer in Anwendungsszenarien und Produktdesigns erprobt.

Curriculare Verortung

Studiengang
Produktdesign

Studienschwerpunkt
Umwelt und Nachhaltigkeit

Modulart
Wahl(pflicht)modul

Semester
Hauptstudium BA (CrP: 16)

Kontaktdaten

M.A. Design Katrin Krupka
mail@katrin-krupka.comkatrin.krupka@gdc.de
German Design Graduates, germandesigngraduates.com
Katrin Krupka, katrin-krupka.com

Literatur, Links

Projekt Blattwerk nominiert für Bundespreis Ecodesign Nachwuchs
Projekt Blattwerk, Material Explorers, Alexander Ebert & Daniel Silva Friedrich
Projekt Biont, Material Explorers, Isabel Hardtmann & Laura Fenrich

Wertschöpfungskette Aluminium – Herausforderungen für Studierende des Designs und Wirtschaftsingenierwesens

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Dr. Michael Scharp | IZT

Beschreibung

Im Projekt RessKoRo wurde eine Grundlagenmodul „Wertschöpfungskette Aluminium – Herausforderungen für Studierende des Designs und Wirtschaftsingenierwesens“ erstellt. Die Materialien des Seminars sind als umfangreiche PowerPoint-Präsentation (117 Folien) konzipiert. Jede Folie ist mit Erläuterungen und Literaturhinweisen unterlegt, so dass das PDF auch als Handreichung verwendet werden kann. In der Präsentation sind Frage- und Aufgabestellungen eingefügt. Die Foliensammlung kann flexibel und angepasst an die jeweiligen Fachkontexte zusammengestellt sowie für unterschiedliche Lehr-Lern-Kontexte (Seminare, Vorlesungen, Übungen, Projektbearbeitung) eingesetzt werden.

  • Klimawandel und Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit, SDGs, Emissionen und ihre Verursacher (Länder und Sektoren), Zukunftsprognosen
  • Ressourcennutzung in Deutschland: Ressourcensystematik, Ressourcennutzung und Emissionen, Rohstoffkonsum, Ressourcenverbrauch und THG-Emissionen, Ressourcennutzung der Haushalte, Rohstoffkonsum nach Materialien, direkte und indirekte Rohstoffflüsse, 3-Erden-Problem
  • Materialkunde: Eigenschaften von Aluminium, Aluminiumproduktion und Verwendung, Ressourcenvorkommen von Aluminium, (Statische) Reichweite von Aluminium, Verwendung, Import-Export-Bilanzen, Verbrauch von Aluminium innerhalb Deutschlands
  • Wertschöpfungskette von Aluminium: Stufen der Aluminiumproduktion, Aluminiumalternativen für unterschiedliche Produkte, THG-Vergleiche, Beispiel Fahrradrahmen (Alu, Stahl oder Carbon), Beispiel Rohstoffe für Coffee-to-Go-Becher
  • Nachhaltigkeitsbewertungen von Aluminium: Stoffstromanalyse von Aluminium – die Wertschöpfungsstufen von Aluminium und seine Umweltprobleme, Ökobilanzierung von Aluminiumprodukten im Vergleich zu alternativen Produkten, Praxisaufgaben THG-Berechnungen
  • Ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit: Kriterien und Wertschöpfung


Veranstaltungsform 
Seminar oder Vorlesung

Durchschnittliche Anzahl Studierende
Keine Limitierung

Prüfungsform
Online mit google-forms (ab 01.09.2023)

Umsetzung

Seminarvortrag oder Vorlesung durch den Dozenten. Alle notwendigen Informationen für die Lehrenden sind im Notizfeld der PowerPoint vorhanden. Aufgrund des Umfanges des Foliensatzes (117 Folien) ist bei vollständiger Behandlung 4 bis 8 SWS anzusetzen. Der Foliensatz kann aber beliebig gekürzt oder erweitert werden. In dem Foliensatz sind verschiedene Fragen eingebunden zur Diskussion mit den Studierenden sowie Aufgabenstellungen, weshalb die Umsetzung gestaffelt erfolgen sollte an mehreren Tagen.

Eingesetzte Methoden / Tools

PowerPoint-Präsentation mit Fragestellungen und Aufgaben, Online-Befragung mit google-forms (ab 01.09.2023)

Zu erzielende Kompetenzen

Im Mittelpunkt stehen Fach- und Methodenkompetenz und die Betrachtung der Nachhaltigkeit, die zu mehr Selbstkompetenz der Teilnehmenden führen soll. Es wird die vollständige Wertschöpfungskette von Aluminium behandelt. Anhand der verschiedenen Themen wie Klimawandel, Ressourcennutzung, Materialkunde, Wertschöpfungskette, Nachhaltigkeitsbewertungen und Ökonomie sollen die Teilnehmenden einerseits ein notwendiges Grundwissen zu Aluminium erlernen (Fachkompetenz). Weiterhin werden ihnen verschiedene Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit des Einsatzes von Aluminium vorgestellt (Methodenkompetenz). Hieraus sollen die Teilnehmenden Schlussfolgerungen über ihren Umgang mit Aluminium ziehen (Selbstkompetenz).

Curriculare Verortung

Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen, Design

Studienschwerpunkt

Modulart
Grundlagenmodul

Semester
— (CrP: —, SWS: 2 – 8)

Kontaktdaten

Dr. Michael Scharp
m.scharp@izt.de
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH, izt.de

Literatur, Links

Projekt RessKoRo

Nachhaltigkeit II: Nachhaltigkeit im Kontext zirkulärer Wertschöpfungsketten und deren Assessment

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Bernd Draser | ecosign

Beschreibung

Im Modul Nachhaltigkeit II lernen die Studierenden, wie komplex Wertschöpfungsketten sind und wie relevant unternehmerische und gestalterische Entscheidungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Bezug auf Natur- und Ressourcenverbrauch, Kreislauffähigkeit und Emissionen sind.

Verschiedene Strategien des nachhaltigen Produzierens und Konsumierens, wie Circular Design, Effizienz, Konsistenz und Suffizienz sowie deren Bedingungen und Grenzen werden hierin auf die Arbeit von Designer*innen und Projektmanager*innen bezogen.

Die Studierenden lernen, die Relevanz der Materialwahl und Herstellverfahren zu bewerten und deren Bedeutung für eine kreislauffähige Wertschöpfung zu verstehen.

Sie lernen auch den aktuellen Stand der Techniken kennen und wenden das Erlernte an, indem sie ein konkretes Produkt oder einen konkreten Service anhand der erlernten Kriterien analysieren.
Die Auseinandersetzung mit und Diskussion über Fachliteratur festigt und erweitert Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens.

Abschließend stellen die Studierenden in einer mündlichen Gruppenpräsentation ein selbst ausgewähltes Produkt oder einen Service vor, das/der auf dem Markt verfügbar ist, analysieren und bewerten es/ihn anhand der gelernten Strategien, Methoden und Kriterien.

Die Prüfung erfolgt in Gruppenarbeit mit 2 bis 4 Studierenden und dauert 15 Minuten pro Person.


Veranstaltungsform 
Vorlesung, begleitet durch praktische Übungen

Durchschnittliche Anzahl Studierende
20 – 30

Prüfungsform
Präsentation

Umsetzung

Das Modul Nachhaltigkeit II umfasst 12 Sitzungen, welche sich auf verschiedene Aspekte des nachhaltigen Designs im Kontext von Wertschöpfungsketten und Circular Economy konzentrieren. Den Studierenden wird ein breites Spektrum an Konzepten, Strategien und Methoden vermittelt, die dazu beitragen, das Design nachhaltiger zu gestalten und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Sie lernen die Anwendung dieser Konzepte und Strategien, um nachhaltige Produkte und Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Gesellschaft und der Umwelt gerecht werden und dabei Ressourcen schonen.

Einführung in Nachhaltiges Design im Kontext von Wertschöpfungsketten und Circular Economy
In der ersten Sitzung lernen die Studierenden die Grundlagen der Circular Economy kennen und erfahren, wie diese im Kontext von Wertschöpfungsketten und nachhaltigem Design die Gestaltung beeinflussen kann.

Nachhaltigkeitsstrategien im Design
In der folgenden Sitzung werden die gelernten Inhalte vertieft und weitere Nachhaltigkeitsstrategien im Design vorgestellt und diskutiert, um den Studierenden zu zeigen, wie Design dazu beitragen kann, nachhaltige Produkte und Lösungen zu entwickeln.

Design im Kontext von Effizienz-Strategien, Entkopplung und Suffizienz
In den Sitzungen geht es darum, wie das Design im Kontext von Effizienz-Strategien, Entkopplung und Suffizienz eingesetzt werden kann. Vorgestellt werden verschiedene Wirtschafts- und Wachstumsmodelle. Dabei werden die Studierenden ermutigt, ihre Denkweise in Bezug auf das Design zu ändern, um nachhaltigere Lösungen zu schaffen.

Design im Kontext von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Sitzung behandelt die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten eingesetzt werden können. Vorgestellt werden LCA, MIPS-Konzept, Ökologischer Fußabdruck und CO2-Bilanzierung.

Das MIPS-Konzept in der Anwendung
Nach der Vorstellung verschiedener Bilanzierungsmethoden lernen die Studierenden, wie sie das MIPS-Konzept anwenden können, um die Nachhaltigkeit von Produkten zu bewerten. Am Praxisbeispiel der Bilanzierung verschiedener Einkaufstüten können die Studierenden in die praktische Anwendung übergehen.

Design im Kontext der Circular Economy
Im Mittelpunkt des Kurses stehen die Sitzungen zum Thema „Design im Kontext der Circular Economy“. In diesen Sitzungen lernen die Studierenden, wie sie Design nutzen können, um die Kreislauffähigkeit von Produkten und Materialien zu verbessern. Begonnen wird mit der Vorstellung von Konzepten und Strategien für zirkuläre Wertschöpfungsketten. Darauf aufbauend befassen sich die Studierenden intensiv mit Abfallwirtschaft, Verpackungen, Kunststoffen und Biokunststoffen und zeigen, wie Design dazu beitragen kann, diese Materialien nachhaltiger zu gestalten.

Sonderveranstaltung
Jedes Semester findet zusätzlich eine Sonderveranstaltung mit einem wechselnden Thema statt. Im Sommersemester 2023 ist das Thema: die große SDG-Night. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre Kreativität und ihr Engagement für die 17 Nachhaltigkeitsziele zu zeigen und Preise zu gewinnen.

Rückblick – Ausblick – Diskussion
Die letzte Sitzung steht im Zeichen des Rückblicks, des Ausblicks und der Diskussion. Hier reflektieren die Studierenden über das Gelernte und diskutieren darüber, wie sie ihre neuen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrem zukünftigen Beruf anwenden können.

Eingesetzte Methoden / Tools

Synchrone Kontaktzeit Präsenz:
Präsenz-Seminar, Präsentationen, Diskussion, Betreuung und Feedback

Angeleitetes Selbststudium:
Angeleitetes Literaturstudium und Recherche, Bearbeitung von Fallstudien, Ergebnissicherung

Selbststudium:
Selbstgesteuerte Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen, Literaturstudium, Prüfungsvorbereitung

Zu erzielende Kompetenzen

Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,

  • Wertschöpfungsketten von Materialien, Produkten und Dienstleistungen in ihrer Gänze zu erschließen,
  • Wertschöpfungsketten hinsichtlich ihrer Kreislauffähigkeit und Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung zu bewerten,
  • die Relevanz und grundlegende Praktiken einer zirkulären Wertschöpfung für nachhaltiges Design und nachhaltiges Design Management zu identifizieren,
  • verschiedene Methoden der Quantifizierung von Nachhaltigkeitseffekten zu benennen,
  • geeignete Methoden und Datenquellen für eine spezifische Fragestellung auszuwählen,
  • Fachliteratur zum Themenfeld des Seminars zu recherchieren, zu erschließen und zu präsentieren.

Curriculare Verortung

Studiengang
Nachhaltiges Design (B.A.) und Nachhaltiges Design Management (B.A.)

Studienschwerpunkt
alle

Modulart
Pflichtmodul

Semester
2 (CrP: 5, SWS: 3)

Kontaktdaten

M.A. Bernd Draser
draser@ecosign.net
ecosign GmbH & Co. KG, ecosign.de

Literatur, Links

Empfohlene Literatur zum Selbststudium:

EU-Kommission (2014). Hin zu einer Kreislaufwirtschaft: Ein Null-Abfallprogramm für Europa. Brüssel. https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:50edd1fd-01ec-11e4-831f-01aa75ed71a1.0010.01/DOC_1&format=PDF

Liedtke, Christa / Buhl, Johannes (2013). Das dematerialisierte Design. In: Fuhs, Simone / Broc-chi, Davide / Maxein, Michael / Draser, Bernd (2013). Die Geschichte des Nachhaltigen Designs. Bad Homburg: VAS Verlag S. 178-193.

Liedtke, Christa / Kühlert, Markus / Huber, Kim / Baedeker, Carolin (2019). Transition Design Guide – Gestalten für das Heute und Morgen. Ein Guide für Gestaltung und Entwicklung in Unter-nehmen, Städten und Quartieren, Forschung und Lehre. Wuppertal.
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:wup4-opus-73358

Paech, Nico (2013). Das Postwachstumsdesign. In: Fuhs, Simone / Brocchi, Davide / Maxein,
Michael / Draser, Bernd (2013). Die Geschichte des Nachhaltigen Designs. Bad Homburg: VAS Verlag S. 204-212.

Weitere aktuelle Literatur wird jedes Semester als Literaturliste mit spezifischer Lektüre für jede Sitzung zur Verfügung gestellt.

Transformation Project 1: Quo Vadis Augsburg?! Teil des Moduls „Design & Transformation 1“

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Prof. Dr. Helge Oder | Hochschule Augsburg

Beschreibung

Die „Große Transformation“ hin zu nachhaltigen Lebensweisen, Konsumstilen und Produktionsfor-men, so der Konsens der Fachwelt, erfordert u. a. einen Pfadwechsel weg von ressourcenintensivem, wachstums-orientiertem Wirtschaften, hin zu gemeinwohlorientierten Daseinsformen mit einer holistischen Perspektive auf den ganzen Planeten. Das klingt zunächst einfach, erwies sich aber in der Vergangenheit als komplexes, wenig erfolgreiches Unterfangen voller gelebter Widersprüche. Eine Strategie dieses Pfadwechsels kann darin bestehen, regionale Akteur*innen des Wandels mit bereits ausgeprägter Deutungshoheit und kulturellem Einfluss auch zu größerem wirtschaftlichem Einfluss zu verhelfen. Geleitet wird diese Fokussierung auf lokales, nicht wachstumsorientiertes Wirtschaften durch die übergeordnete Vorstellung einer Circular Economy, in der nur Daten global außerhalb des lokalen Kreislaufkontextes ausgetauscht werden (Data in – Data out), nicht aber Produkte oder Abfälle (Products in – Trash out). Lokal ansässige FabLabs sind Orte, an dem derartige Vorgänge prototypisch beheimatet und anskizziert werden sollen. Gruppen von Studierenden bauen Stakeholdernetzwerke mit relevanten Akteuren zu verschiedenen Themenschwerpunkten auf. Gemeinsam werden in partizipativen Formaten und geleitet durch experimentelles Entwerfen und Prototyping zukunftsfähige Strategien der Kooperation und des lokalen Wirtschaftens erkundet. Ziel ist es, lokale Eigenheiten aufzugreifen, Besonderheiten in vernetzten Vorgängen des Wirtschaftens, der Ressourcennutzung und Produktion sichtbar zu machen sowie Transfer- und Skalierungspotenziale angesichts der Transformation globaler Wertschöpfungsketten aufzuzeigen.

Parallel zum Gegenstand der Gestaltung werden auch die Möglichkeiten und der Impact entwerferischer Methoden und Vorgehensweisen angesichts bereits vorhandener, in unterschiedlichen B.A.-Studiengängen erworbener Kompetenzen der Studierenden (u. a. Kommunikationsdesign, Produkt/Industrial Design, Mediendesign) kreativ erprobt und diversifiziert.


Veranstaltungsform 
Praxisprojekt

Durchschnittliche Anzahl Studierende
15

Prüfungsform
Präsentation + Dokumentation

Umsetzung

Eine relevante Rolle hat dabei das Zusammenspiel verschiedenster Akteur*innen. In diesem Projekt wird die Strategie verfolgt, auch Ansätze, Prozesse und Initiativen abseits verwertungsorientierter Marktprozesse aufzugreifen und so einen Pfadwechsel zu unterstützen, z. B. Transitiontowns, Post-wachstums- und Gemeinwohlökonomien oder Gemeingüternutzung (Commons). Dabei sollen verschiedene, bisher zu wenig oder gar nicht berücksichtigte Akteur*innen aus der Zivil- und Stadtgesellschaft federführend involviert und vorhandene Strukturen in ihren gestalterischen sowie produktiven und reproduktiven Kompetenzen gestärkt werden, z. B. Stadtteilinitiativen, Vereine, Fablabs etc. Aus dem Entwurf heraus werden neuartige Vernetzungen von Akteuren mit dem Ziel innovativer Zusammenarbeit zum Thema angeregt und neue Rollendispositive provoziert (z. B. vom Konsumenten zum Produzenten, Prosuming etc.). Aufbauend auf den im hier und jetzt partizipativ entwickelten Ansatzpunkten sollen mittel- und langfristige Zukunftsszenarien im Sinne spekulativen Designs entwickelt und mit gestalterischen Mitteln diskutierbar gemacht werden.

Die Phasen:

Phase I: Experiment, Recherche, Kontext
Nähern Sie sich dem Gegenstand Ihrer Gestaltungsbemühungen auf verschiedenen Wegen an:

  • Durch klassische Recherche und Ihnen bekannte Kreativitätstechniken (Brainstorming etc.)
  • Durch kleine Entwurfsexperimente (singuläre Detaillösungen als Öffner für größere Entwurfskontexte)
  • Durch Neukontextualisierung eventuell schon vorhandener Entwurfsansätze (erster Workshop)

Recherchieren Sie relevante Akteur*innen und vermitteln/präsentieren Sie deren Tätigkeit.


Phase II: Entwerfen, Hinterfragen, Konkretisieren

  • Experimente, Iterationen, Verdichtung von Fragestellungen
  • Einbeziehen von relevanten Akteur*innen
  • Erkunden und kriteriengeleitetes Bewerten von lokaler Besonderheit und deren globaler Relevanz
  • Darstellung in unterschiedlichen medialen Formen und Modellräumen


Phase III: Finalisieren, Vermitteln, Präsentieren

  • Finalisierung des Entwurfes in geeigneten Modell- und Darstellungsformen
  • Definieren eines Vermittlungskontextes
  • Anfertigen der Präsentation
  • Ausstellung der Ergebnisse im FabLab


Fragestellungen/Vorgehensweisen:
 Gestaltung von Objekt, Prozess, kulturellem Kontext

Gestaltung von Artefakten/Objekten/Erzeugnissen

  • Welche Besonderheiten und Wirkhorizonte verkörpern entworfene Artefakte?
  • Auf welche Weise sind sie für verschieden Akteur*innen aneigenbar?


Gestaltung von Prozess/Zusammenarbeit

  • Wie werden relevante Akteur*innen in zukunftsfähige Formen von Entwicklung, Innovation und Nutzung einbezogen (Bsp.: lokale Produktion/Fertigung)?


Gestaltung von kultureller Veränderung/Transformation

  • Welche konkrete, unmittelbare Wirkung wird voraussichtlich erzielt?
  • Welche Transfer- und Skalierungspotenziale können isoliert werden?
  • Spekulation: Welche potenziellen, zukunftsfähigen Kontexte im kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizonten werden dadurch angeregt?

Stellen Sie diese Aspekte in Ihrer Präsentation/Dokumentation dar und argumentieren Sie die Wirkzusammenhänge.

Eingesetzte Methoden / Tools
  • Quantitative Auswertung von Daten (Statistiken)
  • Experimentelles Entwerfen und Prototyping
  • Teilnehmende Beobachtung
  • Befragung (qualitative, strukturierte Leitfadeninterviews)
  • Spekulative Szenarien
Zu erzielende Kompetenzen

Die Studierenden werden befähigt komplexe Design- und Transformationsprozesse sowohl theoretisch wie experimentell zu erforschen als auch zielorientiert zu steuern und Arbeitsschritte innerhalb von Teams disziplinübergreifend zu organisieren. Sie sind in der Lage, kontextuell, interdisziplinär, zukunftsvisionär, problem- und werteorientiert zu denken und für komplexe Problemstellungen gesellschaftlicher Transformationen zugleich innovative wie gesellschaftlich verantwortungsvolle Lösungen im Sinne eines Human-Centered Designs zu gestalten und sie visuell-argumentativ in hoher gestalterischer Qualität zu kommunizieren. Durch die Verzahnung von experimenteller Projektarbeit, Experience Lab und theoretischem Diskurs erwerben die Studierenden methodisch-praktische wie -theoretische Fertigkeiten und sind so in der Lage, umfassende theoretische Frage- und Problemstellungen gesellschaftspolitischer und ethischer Relevanz in gestalterisch konkrete und funktional, ästhetisch wie kommunikativ überzeugende Designlösungen zu überführen. Die konzeptionellen Kompetenzen der Studierenden werden gefördert und diese werden befähigt, die eigene Arbeit sowohl (selbst)kritisch zu hinterfragen als auch logisch-argumentativ zu vertreten. Sie verstehen das spezifische Erkenntnis- und Veränderungspotenzial von Artistic-Research-Prozessen und setzen es zur Veränderung kultureller Praktiken um.

Curriculare Verortung

Studiengang
Transformation Design (MA)

Studienschwerpunkt
praxis- und entwurfsbasierte Projektarbeit

Modulart
Pflichtmodul

Semester
1/2 (CrP: 12, SWS: 10)

Kontaktdaten

Prof. Dr. Helge Oder
mail@helgeoder.com
Hochschule Augsburg, tha.de

Literatur, Links

Literaturliste

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Foucault, M. (1992). Andere Räume. Aisthesis. Wahrnehmung Heute Oder Perspektiven Einer Ande-ren Ästhetik, 34–46.

Glauer, L., & Oder, H. (2018). Pleasing Machines. In M. Blohm & K. Wenzel (Eds.), Half Life. Ma-chines and Organisms, Artistic Positions in Times of Climate Change and Extinction. Hannover: Fabrico Verlag.

Jonas, W., Zerwas, S., & Anshelm, K. von. (n.d.). Transformation Design – Perspectives on a New De-sign Attitu-de. Krippendorff, K. (2013). Die semantische Wende – eine neue Grundlage für De-sign. Basel: Birkhäuser Verlag.

Oder, H. (2020). Entwerferische Dinge: Neue Ansätze integrativer Gestaltung im Design (BIRD-Reihe). Basel: Birkhäuser Verlag.

Ostrom, E. (2011). Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeindegü-ter. München: Oekom Verlag.

Paech, N. (2012). Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie. Mün-chen: Oekom Verlag.

Petruschat, J. (2003). Befreit die Technik und ihr befreit die Form. Form+Zweck, 20/2003. Pet-ruschat, J. (2016).

Petruschat, J. (2016). Eindeutigkeit und Vieldeutigkeit. Retrieved from http://www.redesign.cc//download/petruschat_eindeutigkeit-und-vieldeutigkeit_berlin_2016.pdf

Rheinberger, H.-J. (2001). Experimentalsysteme und epistemische Dinge – Eine Geschichte der Pro-teinsynthese im Reagenzglas. Göttingen: Wallstein.

Stengel, O. (2011). Weniger ist schwer. GAIA: OKOLOGISCHE PERSPEKTIVEN IN NATUR-, GEISTES- UND WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN, (Januar).

Scott, J. C. (2022). Die Mühlen der Zivilisation. Berlin: suhrkamp taschenbuch wissenschaft. Vester, F. (1995). Leitmotiv vernetztes Denken. Für einen besseren Umgang mit der Welt. München: Heyne.

Sommer, B., & Welzer, H. (2017). Transformationsdesign. München: Oekom Verlag.

Links

https://www.tha.de/Binaries/Binary51845/HSA-MA-TFD-Modulhandbuch-191210.pdf
https://www.augsburg.de/buergerservice-rathaus/smart-city/
https://das-habitat.de/
https://fab.city/resources/whitepaper/
https://www.hightechagenda.de/
https://www.rechts-der-wertach.de/

Transition Design – Eine begleitete Toolanwendung

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Kim Huber und Christoph Tochtrop | Wuppertal Institut

Beschreibung

Der Transition Design Guide stellt Nachhaltigkeitstools für die Gestaltung und Entwicklung in Unternehmen, Städten und Quartieren, Forschung und Lehre vor und begleitet deren Anwendung. Dabei wird der gesamte Design-/Entwicklungsprozess betrachtet, beginnend mit einem ersten Abgleich der Ziele und Prioritäten aller für den Prozess relevanter Phasen und Aspekte (z. B. Entwicklung, Implementierung sowie zu erwartende kurz- und langfristige Effekte). Globale Kriterien, wie die Sustainable Developement Goals (SDG), Megatrends und der ökologische Rucksack werden mit sozialen Routinen und komplexen Wechselwirkungen, u. a. Reboundeffekten, in Bezug gebracht. Auf dieser Grundlage wird ein ganzheitliches und nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt und konkrete Zukunftsszenarien skizziert, die eine Problemlösung greifbar machen. Ausgehend von den sozialen und individuellen Bedarfen der Menschen werden nachhaltige Produkt-Service-Systeme entwickelt und gestaltet. Am Ende des Prozesses stehen Ideen, Konzepte, Prototypen oder konkret nutzbare Produkte und Service. Der Guide und seine Methoden begleitet all diese Stufen von Ideation bis zur Realisierung, von Spekulation bis in die Welt.

Er ist in Reallaboren und LivingLabs anwendbar. In der Lehre – hier Design – fördert er das Erlernen von Transformations-, Nachhaltigkeits-, kombiniert mit Gestaltungskompetenz.


Veranstaltungsform 
Seminar, Blockseminar, Workshop

Durchschnittliche Anzahl Studierende
10 – 50 Personen, Format kann je nach Teilnehmerzahl angepasst werden (Gruppenarbeit möglich)

Prüfungsform
Vorstellung und argumentative Unterfütterung eines (durch die Ergebnisse) fundierten, nachhaltigen Designkonzeptes

Umsetzung

Beginn: Zunächst wird eine Übersicht über Nachhaltigkeitsanforderungen und deren Bezug zum Design gegeben. Danach werden die Transition Tools im Überblick vorgestellt und im weiteren Verlauf nacheinander erläutert. Sodann werden die Tools anhand von Anwendungsbeispielen illustriert und von den Studierenden in Einzel- oder in Gruppenarbeiten in Form von Übungen selbst angewendet. Die dabei erzielten Ergebnisse werden dem Kurs vorgestellt und das Ergebnis und der Prozess diskutiert. Dabei ist ein Fokus darauf ausgerichtet, auch eine konstruktive Fehlerkultur einzuüben.

Erst am Ende werden die Ergebnisse verknüpft und zu einem Designkonzept zusammengefügt, mit dem sich die Studierenden positionieren und ihre Position auf Grundlage der jeweils erarbeiteten Ergebnisse argumentativ vertreten.

Je nach Zeitrahmen, Lehrformat und Aufgabenstellung kann auch eine Auswahl an Tools erlernt und angewendet werden. Für die Organisation eines Kurses ist im Vorfeld zu entscheiden, ob während des Kursverlaufes eine Frage- bzw. Aufgabenstellung gemeinsam bearbeitet wird (z.[nbso]B. „Wie kann das Kühlgerät Energie- und Lebensmittelverschwendung minimieren?“) oder die Studierenden in Gruppen Lösungswege erarbeiten sollen. Bei kleinen Gruppen besteht die Möglichkeit, dass die Studierenden mit eigenen Projekten und unterschiedlichen Fragestellungen in den Kurs kommen und diese bearbeiten. So kann der Kurs z. B. auch mit einem anderen Projektmodul kombiniert werden.

Für die Bearbeitung aller Tools werden Arbeitsblätter bereitgestellt (siehe Link), die für die Durchführung der Unterrichtseinheit verwendet werden können. Das Ergebnis der Bearbeitung eines jeden Tools wird über eine Ergebnisgrafik veranschaulicht.
Der Design Guide umfasst Basistools, Nachhaltigkeitstools sowie Nutzbarkeitstools:

Basistools

Checkliste Leistungsanforderungen 
Die meisten Designprojekte betreffen verschiedene Stakeholder (Agentur, Kunde, Zielgruppe, Betroffene, Institutionen). Die verschiedenen Akteursgruppen haben unterschiedliche Einstellungen und verfolgen je eigene Ziele. Diese werden über Leistungskriterien definiert und reflektiert. Es wird deren Kompatibilität und Widersprüchlichkeit überprüft, dann werden sie zusammengefasst, geclustert und priorisiert. Auf dieser Basis kann entschieden werden, ob ein Projekt erfolgreich verlaufen kann. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Ergebnisse für den gesamten folgenden Entwicklungsprozess eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsfindung sind. (siehe Arbeitsblatt: S. 4 – 5)

Abbildung 1: Checkliste Leistungskriterien definieren und reflektieren, Quelle: TDG 2020: 47

Zielgruppenanalyse
Für wen ist das Designprojekt? Zielgruppentypologien (Haushaltsarten, Lebensweisen, Werte, Sozialstrukturen, Lebensanforderungen u. a.) werden zusammengetragen und besprochen. Darüber werden Zielgruppen beschreibbar und deren Werte, Vorstellungen und Prioritäten in Bezug zu Nachhaltigkeitskriterien gesetzt. (Arbeitsblätter: S. 63 – 68)

Status quo und Zielbeschreibung
Den Startpunkt bildet die Vergegenwärtigung des Fokusses der Gestaltung (z. B. Komplexitätsgrad, Gestaltungsebenen). Die Leistungsbeschreibung wird sodann in Nutzenziele übersetzt. Es wird der Frage nachgegangen, welche Ziele mit der Aufgabenstellung (z. B. einem Produkt, einer Dienstleistung) verfolgt werden. Darauf bezogen wird der aktuelle Status quo in Erfahrung gebracht (z. B. gibt es bereits ähnliche Objekte am Markt, kann an andere Entwicklungen angedockt werden, was ist zu beachten, mit welchen Schwierigkeiten ist zu rechnen?). Es folgt die Sicherung der Rechercheergebnisse, die Definition der nächsten Schritte und deren Prioritäten zu klären. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, einen Ablaufplan für das Designprojekt zu erstellen. (siehe Arbeitsblatt: S. 6 – 7)

Nachhaltigkeitstools

SDG-Check
Die Sustainable Development Gools (SDGs) – die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) – umfassen 17 Ziele mit vielfältigen Unterzielen. Zunächst wird seitens der Studierenden geprüft, ob das Designprojekt eine Relevanz für die einzelnen Ziele hat. Dafür ist es notwendig, die Ziele vor dem Hintergrund der eigenen Aufgabenstellung zu beleuchten. Bei möglichen Relevanzen werden die Ziele und Unterziele näher betrachtet und die positiven oder negativen Einflüsse festgehalten und auf einer Skala von -3 bis +3 bewertet. Die bedeutsamsten SDGs werden als Bewertungskriterien markiert. (Arbeitsblätter: S. 10 – 23)

Abbildung 2: SDG-Check, Quelle TDG 2020: 65, SDG-Icons: United Nations 2015: Wortlaut der Unterziele übernommen aus: UN Generalversammlung (2015)

Mind Map
Im Mittelpunkt steht die Frage, in welcher Gesellschaft und Umwelt wollen die Gestaltenden leben. Im zweiten Schritt ist es Aufgabe das sozio-technologische Geflecht in die Mind Map zu skizzieren, in das das Designprojekt eingebettet ist. Über diesen Weg gilt es, Abhängigkeiten, Wechselwirkungen und Einflüsse darzustellen. Die Studierenden werden darin begleitet, unterschiedliche Bereiche in Zusammenhänge zu bringen und Abhängigkeiten über die Mind Map zu verdeutlichen. (siehe Arbeitsblatt: S. 34 – 35)

Megatrends identifizieren
Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der (globalen) Strömungen (z. B. Digitalisierung, Urbanisierung, Silver Society, soziale Medien, Sharing Ökonomie, u. a.) und deren Effekte auf das Designprojekt. Den Ausgangspunkt bildet eine Recherche der aktuellen Trends, gefolgt vom Erstellen einer Übersicht und der Bewertung der Bedeutung der Trends für das eigene Projekt.
Eine Annäherung an die Thematik kann über die Leitfrage: „Surfen wir die Welle oder gehen wir darin unter?“ vorgenommen werden. (siehe Arbeitsblatt: S. 31 – 33)

Projektspezifische Nachhaltigkeitskriterien definieren
Hier findet eine erste Rückschau statt. Aus den Ergebnissen aller vorherigen Tools werden die Nachhaltigkeitskriterien abgeleitet, die für das umzusetzende Designprojekt am relevantesten sind (z. B. Recyclingfähigkeit, erzeugte Schadstoffemission, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, Wasserqualität, etc.). Für jedes Nachhaltigkeitskriterium wird ein passender Indikator festgelegt (z. B. Nutzungsdauer: Tage/Jahre, Energieeinsparung: kWh als Indikator, etc.). (siehe Arbeitsblatt: S. 36 – 38)

Nutzbarkeitstools

Material-Input pro Serviceeinheit (MIPS) berechnen
Es handelt sich hierbei um einen Ansatz, der es ermöglicht Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung eines Produktes oder einer Dienstleistung abzuschätzen. Die Studierenden werden angehalten, eine lebenszyklusbezogene Betrachtung der Materialströme (z. B. biotische und abiotische Rohstoffe, Wasser, Luft, etc.) vorzunehmen. Zunächst gilt es die Wertschöpfungskette abzubilden, Systemgrenzen zu definieren und Daten für die jeweiligen Prozesse zu erheben. Das Designprojekt wird auf eine Serviceeinheit bezogen. Das kann bei einem Werkzeug eine einzelne Anwendung sein, oder bei einer Langzeitnutzung ein Tag der gesamten Lebensdauer. Dadurch wird es möglich die Produkte und Dienstleistungen mit ähnlich gelagerten Produkten oder Dienstleistungen zu vergleichen.
Dann wird der ökologische Rucksack des gesamten Lebenszyklus, bezogen auf den definierten Service, bewertet. So kann Langlebigkeit, Teilen, Tauschen, Reparieren bei ressourcenintensiven Projekten eine Rolle spielen oder eben auch der Einsatz vom rezyklierten Material den ökologischen Rucksack verringern oder erhöhen. (siehe Arbeitsblatt: S. 44 – 49)

Hot Spot Analyse
Diese zielt darauf ab Stärken und Schwächen des Konzepts, bzgl. Nachhaltigkeit, entlang des gesamten Lebenszyklus zu analysieren. Zunächst werden die Nachhaltigkeitskriterien (soziale, ökonomische, ökologische Aspekte) definiert, anhand derer die Bewertung erfolgen soll. Die verschiedenen Lebenszyklusphasen (z. B. Rohstoffgewinnung, Produktion/Verarbeitung, Nutzung/Handel, Entsorgung, Transport) werden sodann nach ihrer Relevanz numerisch bewertet und auf Basis der eigenen Einschätzung die stärksten und schwächsten Stellen des Designprojekts identifiziert. Auf Basis der Ergebnisse sind nachhaltigkeitsorientierte Designoptionen zu erarbeiten und zu priorisieren. (siehe Arbeitsblatt: S. 39 – 43)

Abbildung 3: Hot-Spot-Analyseraster, Quelle: TDG 2020: 95

Soziale Praktik
(Alltags-)Routinen, Mikroverhalten, emotionale und soziale Konnotationen, soziale und praktische Vernetzung, die ein Designprojekt und dessen Anwendung und Wirkung betreffen, werden in eine Übersicht gebracht. Bestehende soziale Praktiken werden den mit dem Designprojekt einhergehenden Veränderungen gegenübergestellt. Die sozialen Praktiken gliedern sich in Prozesseinheiten, die grundlegenden Einfluss auf unseren Ressourcenkonsum, unsere Zeitverwendung und auch auf unser Haushaltsbudget haben. „Unwuchten“ werden hier sicht- und adressierbar durch die Nutzenden selbst und natürlich die Gestaltenden – Co-Design wird möglich. (siehe Arbeitsblatt: S. 50 – 54)

(Rebound)- und Wirkungsanalyse
Ziel diese Tools ist es, beabsichtigte und insbesondere unbeabsichtigte Nebeneffekte des Designprojekts, wie Reboundeffekte, Wechselwirkungen, Schmetterlingseffekte, Kaskadeneffekte, Problem Shifting, soziale und ökonomische Effekte u. a. zu beleuchten und zu veranschaulichen. Die größte Herausforderung ist es, der Komplexität gerecht zu werden. Als Grundlage kann die (bereits erstellte) Mind Map dienen. Die erfassten Bereiche sind auf ihre positiven wie negativen Effekte hin zu überprüfen. Anschließend werden die identifizierten Effekte in eine Übersicht gebracht, zusammengefasst, priorisiert und diskutiert. (siehe Arbeitsblatt: S. 55  – 59)

Abbildung 4: Rebound- und Wirkungsanalyse – Mind-Map, Quelle: TDG 2020: 140

Nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln
Ein solides Geschäftsmodell macht den Erfolg einer Innovation sehr viel wahrscheinlicher. Hier wird ein an Nachhaltigkeitskriterien orientiertes Business Canvas (Sustainable Canvas) entwickelt. Dafür kann eine online verfügbare Maske verwendet werden, die dann um die Nachhaltigkeitskriterien aus den Arbeitsblättern ergänzt werden kann. (siehe Arbeitsblatt: S. 60 – 63)

Designszenarien und Lösungsansätze generieren
Abschließend werden auf Grundlage aller gesammelten Erkenntnisse konkrete Zukunftsszenarien entwickelt, in denen das bearbeitete Problem (Aufgabenstellung) erfolgreich gelöst ist. Diese Szenarien dürfen so ganzheitlich, konkret und detailliert wie möglich sein. Sie dienen dazu, Gestaltungsspielräume auszuloten (z. B. mit dem Team, der Zielgruppe, dem Auftraggeber). Dann wird aus den möglichen Szenarien das bevorzugte oder ein kombiniertes Szenario ausgewählt und weiter ausgearbeitet. Bei der Ausarbeitung werden immer wieder die TDG-Tools zur Reflektion genutzt. (siehe Arbeitsblatt: S. 69)

Eingesetzte Methoden / Tools

Der Transition Design Guide umfasst 15 Tools. Dazu zählen: Checkliste Leistungsanforderungen, Status-quo-Analyse und Zielbeschreibung, SDG-Check, Megatrendanalyse, Mindmap, Ressourcenintensitätsanalyse (MIPS-Bewertung), Rebound- und Wirkungsanalyse, Hot-Spot-Analyse, Business Canvas, und andere. Die Arbeitsblätter sind darauf ausgerichtet, die Bearbeitung sowohl analog als auch digital zu begleiten.

Google Drive kann zur automatisierten MIPS-Berechnung und Hot-Spot-Analyse sowie zur Ergebnissammlung kollektiv verwendet werden. Ein Miro-Board ist hilfreich für Gruppenarbeiten und zum Festhalten der Diskursergebnisse. Für Kurs- und Gruppengespräche sind ggf. Video-Calls (z. B. Zoom, Google Meet) nutzbar.

Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Vermittlung einer breiten Sicht auf Nachhaltigkeit, Kennenlernen von Methoden und Tools für eine nachhaltige Produktgestaltung. Transition Design, Speculative Design sowie Social Design.

Methodenkompetenz
Einfacher und übersichtlicher Einstieg in komplexere Methoden, die mit Hilfe des Transition Design Guides vertiefend bearbeitet werden können.

Sozialkompetenz
Kooperativer Gruppendialog wird angeregt. Eine nachhaltige Zielgruppenanalyse und eine zielgruppenintegrierte Projektentwicklung (bottom-up) werden gefördert. Soziale Praktiken werden systematisch betrachtet und bei der Produktentwicklung mitgedacht.

Selbstkompetenz
Die Selbstwirksamkeit in Bezug auf Transition Design wird gestärkt. Netzwerkdenken und die Resilienzfähigkeit weiterentwickelt.

Curriculare Verortung

Studiengang
Fokus: Design

Studienschwerpunkt
Nachhaltiges / Zirkuläres Design, Transition Design

Modulart
Wahlmodul, Pflichtmodul, Vertiefungsmodul

Semester
Ab dem 4. Semester bzw. Masterstudium

Kontaktdaten

Kim Huber und Christoph Tochtrop
kim.huber@wupperinst.orgchristopher.tochtrop@wupperinst.org
Wuppertal Institut, wupperinst.org

Literatur, Links

Transition Design Guide: 
https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/4874

Arbeitsblätter zum Transition Design Guide (PDF): 
https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/7335/file/WS55_Anhang.pdf

Plakat-Spiel: Führ im Kreis – Übersicht zu Designstrategien für nachhaltigere Produktgestaltung

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Christoph Tochtrop | Wuppertal Institut

Beschreibung

Das Plakat-Spiel „Führ im Kreis“ gibt einen Überblick über Designstrategien, die zu einer nachhaltigeren Produktgestaltung beitragen. In Gruppen oder alleine können Gestaltungsprozesse angestoßen, begleitet, dokumentiert oder reflektiert werden. Im Lehrkontext ist es gut geeignet als Start- oder Reflexionstool.


Veranstaltungsform 
Workshop,
Seminareinheit,
Kann in größere Kontexte eingebettet werden (z.B. als Übung in Vorlesungsreihe)

Durchschnittliche Anzahl Studierende
Pro Plakat Gruppenarbeit, Gruppengröße 2 – 5 Personen,
Pro Veranstaltung 4 – 30 Personen

Prüfungsform

Umsetzung

Eine Option der Umsetzung ist es, einen Workshop von 2 Stunden damit auszugestalten:

  • Innerhalb von 60 bis 90 Minuten durchlaufen die Studierenden die auf dem Plakat abgebildeten Stationen.
  • Das Plakat startet mit einer Abfrage der Zielbeschreibung des zu gestaltenden bzw. umzugestaltenden Produktes.
  • Die Aufgabenstellung kann für einen schnellen Einstieg vorgegeben werden. z. B. „Sie produzieren Toaster und möchten sich nachhaltiger aufstellen, wie sieht ihr Leuchtturm-Projekt dazu aus?“. Als Ausgangspunkt funktioniert sowohl der Umgestaltungs-Auftrag eines physischen Produktes sowie das Gestalten eines Produkt-Service-Systems.
  • Nach Festlegung des Ausgangspunktes ermuntert das Plakat zur Reflexion, welche Ressourcen für ein solches Produkt aufgewendet werden müssen (Lebenszyklusphasenbetrachtung).
  • Es fragt, wie die aufgewendeten Ressourcen im Verhältnis zum erzeugten Service stehen (Material Input pro Serviceeinheit – MIPS).
  • Gefolgt von einer Einschätzung, welche Sustainable Development Goals durch den zu gestaltenden Service tangiert und unterstützt werden.
  • Auf Grundlage der Bedürfnispyramide nach Maslow, wird von den Anwendenden reflektiert, welche Grundbedürfnisse befriedigt werden können.
  • Daran anschließend wird zusammenfassend abgefragt, wie eine Strategie zur Senkung des Ressourcenverbrauchs aussehen könnte und wie dabei die Lebensqualität zu steigern ist (Doppelte Entkopplung).
  • Mit einem Brainstorming zu den R-Strategien wird der Blick auf Kreislaufwirtschaftsstrategien gelenkt.
  • Die anschließende kreative Aufgabe leitet, zwischen den Achsen analog – digital und angewandt – spekulativ, dazu an, einen großen Möglichkeitsraum gedanklich zu erschließen.
  • Im anschließenden Abschnitt des geführten Kreislaufs wird das Zwischenergebnis reflektiert, dazu werden die Studierenden angeregt, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie mit Detailarbeit oder eher übergreifender Konzeptionsarbeit weitergehen wollen.
  • Zudem wird der offene Umgang mit Zielkonflikten forciert.
  • Das Layout des Plakates verdeutlicht, dass Gestaltung ein iterativer Prozess ist. Die nicht endende Linie leitet zum nächsten Durchgang.
Eingesetzte Methoden / Tools

Der Tool Mix orientiert sich am Transition Design Guide und ist angereichert um Perspektiven aus dem Forschungsprojekt »Circular by Design« (https://innovative-produktkreislaeufe.de/Projekte/Circular+by+Design+%28CbD%29.html).

Ziel ist es, einen möglichst niederschwelligen Einstieg zu schaffen, der zu einer anschließenden tieferen Auseinandersetzung und Vernetzung von Themenbereichen führt.

Nachhaltigkeitsstrategien, die angesprochen werden, sind:

  • Hot-Spot-Analyse und Lebenszyklusphasen-Betrachtung
  • MIPS
  • Sustainable Development Goals Check
  • Bedürfnispyramide nach Maslow
  • Doppelte Entkopplung
  • R-Strategien
  • Möglichkeitsraum aus den Achsen „analog – digital“ und „angewandt – spekulativ“
  • Zielkonflikte
  • iterative Gestaltung


Offengelassen ist, ob es sich bei dem Titel „Führ im Kreis“ um einen Appell handelt, um auf kompetitive Weise eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft zu übernehmen oder um die Aufforderung, Rohstoffe im Kreis zu führen.

Zu erzielende Kompetenzen

Fachkompetenz
Vermittlung einer breiten Sicht auf Nachhaltigkeit. Kennenlernen von grundlegenden Methoden und Tools für eine nachhaltige Produktgestaltung.

Methodenkompetenz
Einfacher und übersichtlicher Einstieg in komplexere Methoden, die im Transition Design Guide vertieft bearbeitet werden können.

Sozialkompetenz
Kooperativer Gruppendialog wird angeregt.

Selbstkompetenz
Selbstwirksamkeit in Bezug auf Transition Design stärken. Angeregt wird aus verschiedenen Perspektiven, die Reflexion darüber, welche Handlungsoptionen Gestaltende haben, um nachhaltigere Produkt-Service Systeme zu entwerfen.

Curriculare Verortung

Studiengang
Fokus: Gestaltung Industrial Design

Studienschwerpunkt
Nachhaltiges/Zirkuläres Design, Transition Design, Social Design

Modulart
Alle – als alleinstehender Workshop ab 2 Stunden oder als Baustein eines umfassenderen Moduls

Semester

Kontaktdaten

Christoph Tochtrop
christoph.tochtrop@wupperinst.org
Wuppertal Institut, wupperinst.org
Folkwang Universität der Künste, id.folkwang-uni.de

Literatur, Links

Führ im Kreis: 
https://christoph-tochtrop.de/fuehr-im-kreis/

Transition Design Guide: Design für Nachhaltigkeit; Gestalten für das Heute und Morgen; ein Guide für Gestaltung und Entwicklung in Unternehmen, Städten und Quartieren, Forschung und Lehre: https://epub.wupperinst.org/frontdoor/index/index/docId/7567

Datenbanken und Toolkits

LeNSin – Learning Network of Sustainability international (LeNSin)

LenNS International

LeNS ist ein weltweites Netzwerk für die Entwicklung von Lehrplänen zum Thema Nachhaltigkeit im Design. Es konzentriert sich auf die Förderung einer neuen Generation von Designerinnen, die einen wirksamen Beitrag zum Übergang in eine nachhaltigere Gesellschaft leisten. Das Projekt wurde 2015 – 2018 von der EU gefördert (ERASMUS+) und von mehr als 36 Universitäten aus Europa, Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika unterstützt. Ergebnis ist ein offenes E-Learning-Paket, das modulare Lehrmaterialien, Werkzeuge für Designpädagoginnen und Richtlinien für Kurse zum Thema Design für Nachhaltigkeit enthält. Diese können je nach den spezifischen didaktischen Bedürfnissen genutzt, frei verändert, neu gemischt und angewendet werden (englischsprachig).

Umweltbundesamt (2022). Denkwerkstatt Nachhaltiger Konsum

denkwerkstatt-konsum.umweltbundesamt.de

Die Denkwerkstatt Konsum nimmt die gesellschaftliche Dimension des nachhaltigen Konsums in den Blick und zeigt in sieben Bereichen (Geld, Sichtbarkeit, Politik, Orientierung, gemeinsames Handeln, Wirkung und Daumenregeln) auf, wie wir nachhaltiger leben können. Das Tool richtet sich an Akteure aus der Umweltbildung, an Umweltengagierte und interessierte Verbraucher*innen.

VDI/ZAE Ressourceneffizienz

https://www.ressource-deutschland.de/

Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz ist eine Tochter der VDI GmbH und wurde 2009 mit Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gegründet. Aufgabe des Zentrums ist die allgemeinverständliche Aufbereitung von Informationen zu Umwelttechnologien und material- und energieeffizienten Prozessen. So finden sich hier Datenbanken zu Good Practice Beispielen, wie betriebliche Ressourceneffizienz umgesetzt werden kann, Werkzeugdatenbanken, Videomagazine und Publikationen.

Umweltbundesamt (2022). Ecodesign Kit

https://ecodesignkit.de/

Das Ecodesign-Kit ist ein umfangreicher Materialienpool (Portal, Leitfaden, Werkzeugkasten), der immer wiederkehrende Fragen in der Designpraxis aufgreift, untersucht und beantwortet. Er bietet Lehrenden und Studierenden Orientierung und hilft, die richtigen Fragen im Gestaltungsprozess zu stellen und an Nachhaltigkeit orientierte Antworten zu finden. Einen Fokus bilden dabei die Design-Prinzipien: Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Ressourceneffizienz, Problemstoffarmut, Kreislauffähigkeit, die für eine zukunftsfähige Produktgestaltung unerlässlich sind. Zu allen aufgegriffenen Themen gibt es zudem Hinweise auf weiterführende Informationen, Links und Veröffentlichungen.

social design lab

https://socialdesign.de/toolkits/

socialdesign.de ist ein Projekt der Hans Sauer Stiftung, einer in München ansässigen gemeinnützigen Förderstiftung, deren Zweck die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist. Auf der Website befindet sich eine umfangreiche Sammlung an Methoden und Tools für Social Designer. 

Idemat

idematapp.com

Die App Idemat ist ein Werkzeug, mit dem Designer Materialien und abgeleitete Prozesse auf der Grundlage ihrer Umweltauswirkungen vergleichen können. Es bietet ein einfaches und schnelles Mittel, um die Umweltbelastung durch ihre Entwürfe zu reduzieren. Aktuell ist die App nur für IOS verfügbar.

Circular Design Guide

circulardesignguide.com

Der Circular Design Guide soll das Bewusstsein von Innovator*innen und Unternehmer*innen für die Kreislaufwirtschaft schärfen. Er vermittelt praktische Innovationsmethoden, die dabei helfen sollen, neue Wege zur Schaffung nachhaltiger, widerstandsfähiger und langfristiger Werte in der Kreislaufwirtschaft zu erkunden. Der Guide enthält detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu Kreislaufmethoden und Denkweisen, Fallbeispiele, Videos und verwandte Ressourcen. 

Veröffentlichungen

Projektpublikationen