BilRess-vor-Ort

BNE-Stammtisch Berlin

Künstliche Intelligenz in der Bildung – Chancen, Herausforderungen und Regeln für den Einsatz

Beim jüngsten Treffen des BNE-Stammtischs Berlin stand die Frage im Mittelpunkt, wie Künstliche Intelligenz (KI) im schulischen Kontext sinnvoll eingesetzt werden kann. Das Projekt „BilRess“ präsentierte zunächst seine Ansätze zur Nutzung von KI, bevor eine lebhafte Diskussion über Chancen, Probleme und konkrete Handlungsoptionen für den Unterricht folgte.

An dem Treffen beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter der DGU, der Botanikschule Berlin, des OSZ Ernährung, der Deutschen Gesellschaft, der Stadtbücherei Kreuzberg-Friedrichshain, der Senatsschulverwaltung Berlin, der Schulischen Nachmittagsbetreuung, der Freien Universität Berlin sowie verschiedener BNE-Schulen der Stadt.

Chancen und Probleme von KI im Unterricht

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass KI große Potenziale bietet:

  • Sie kann helfen, Lernmaterialien schnell zusammenzustellen.
  • Sie ermöglicht personalisierte Lernpfade.
  • Sie entlastet Lehrkräfte bei der Erstellung von Arbeitsblättern und Unterrichtskonzepten.

Gleichzeitig wurden aber auch kritische Punkte benannt:

  • die Gefahr fehlerhafter oder nicht nachvollziehbarer Inhalte,
  • mangelnde Quellenangaben,
  • mögliche Abhängigkeiten von einzelnen Systemen,
  • sowie die Herausforderung, kritisches Denken bei Schülerinnen und Schülern zu fördern.

Gemeinsame Regeln und Problemlösungsansätze

Um die Potenziale von KI in der Bildung sinnvoll zu nutzen und Risiken zu minimieren, entwickelte die Gruppe folgende Ansätze und Regeln:

  1. Quellen einfordern und überprüfen:
    Schülerinnen und Schüler sollen lernen, KI-generierte Inhalte nicht unkritisch zu übernehmen, sondern gezielt nach den verwendeten Quellen zu fragen und diese selbst zu prüfen.
  2. Kolloquien durchführen:
    Inhalte sollen nicht nur schriftlich eingereicht, sondern auch mündlich reflektiert und diskutiert werden, um die Eigenständigkeit des Lernens zu sichern.
  3. KI als Unterstützung, nicht als Ersatz:
    Lehrkräfte können mithilfe von KI Materialien zusammentragen lassen, die Aufarbeitung und der Transfer ins Klassenzimmer sollten aber interaktiv und dialogisch erfolgen.
  4. Mehrere KI-Systeme vergleichen:
    Die parallele Nutzung unterschiedlicher KI-Tools kann helfen, einseitige oder fehlerhafte Darstellungen zu vermeiden.
  5. Vielfalt in den Aufgabenstellungen:
    Unterschiedliche Formulierungen von Aufgaben können verhindern, dass Schülerinnen und Schüler Standardantworten erhalten, und fördern stattdessen kritisches Denken.
  6. Berufsbildung: Eigene Datenbanken einbinden:
    Besonders in der beruflichen Bildung soll KI mit schuleigenen Materialien und praxisnahen Inhalten verknüpft werden, um einen höheren Realitätsbezug zu gewährleisten.

Fazit

Das Treffen machte deutlich, dass KI den Unterricht bereichern kann, wenn sie reflektiert, transparent und methodisch vielfältig eingesetzt wird. Die entwickelten Regeln sollen dabei helfen, den Umgang mit KI verantwortungsvoll zu gestalten und Schülerinnen und Schüler zu einer kritischen Medien- und Informationskompetenz zu führen.

Start-Datum: 17.09.2025